Original PAL Modul von Goof Troop

Goof Troop

Entwickelt und gepublisht von Capcom, erschien dieses auf der Disney Serie Goofy & Max basierende Action-Adventure 1993 bei uns und in den USA. Ein Jahr später kam es dann in Japan heraus. Für Resident Evil Fans (wow, welch ein Übergang!) kann dieses Spiel besonders interessant sein, da Shinji Mikami einer der Hauptdesigner dieses Spiels war und das sieht man auch, nur eben ohne die bekannten Horrorelemente.

Meine merkwürdige Verbindung zu Goof Troop: Als Kind war ich mal im Krankenhaus und ich lag mit einem Langzeitpatienten in einem Zimmer, der über einen Fernseher und SNES verfügte. Wir zockten dort häufiger mal Goof Troop, seitdem hatte ich das Spiel nicht mehr angefasst. Nun, circa 27 Jahre später habe ich es mit meiner Frau durchgezockt. Irgendwie schräg.

Atmosphäre / Story

Goof Troop verfügt über ein Intro und Outro und liefert zwischen den Leveln immer etwas Erklärung in Form einfacher Texte mit schönen Illustrationen.

Zusätzlich gibt es manchmal Dialoge mit NPCs, welche ein wenig mehr zu den Geschehnissen preisgeben, doch eine tiefgründige Story findet man in diesem Spiel nicht. Macht aber nichts, der Fokus liegt nämlich auf den Rätseln und die Dialoge dienen nur zur Auflockerung.

Atmosphärisch liefert das Spiel mehr als erwartet, denn das Inselsetting, gepaart mit passenden Sounds und Gegnern, liefert ein solides und lebhaftes Piraten-Setting.
5 / 5

Grafik

Die besten Passagen sind fix auf einem Bildschirm sichtbar. Gebiete in denen gescrollt wird, gibt es seltener. Dafür sind der Detailgrad, die Menge an Sprites und die Vielfalt an Animationen hervorragend.

Steine können getreten werden und rutschen dann so weit es geht und das schadet Gegnern.

In Goof Troop läuft grundsätzlich alles flüssig. Qualitativ ist man hier circa auf dem Niveau von The Legend of Zelda: A Link to the Past. Was die Darstellung der Gegner und Bosse angeht, schneidet dieses Spiel sogar ein Stückchen besser ab, denn die Gegner sind einfach deutlich größer, genau wie die Protagonisten.
4,5 / 5

Spielmechanik / Gameplay

Der Fokus von Goof Troop liegt auf der Bewältigung von Rätseln, ähnlich wie man es aus Zelda oder den Resident Evil Games kennt. Nur ist in diesem Action-Adventure der Rätselanteil deutlich höher und das Kämpfen kommt deutlich kürzer.

Hier wird ein Enterhaken benötigt, um die 2 Haken zu verbinden. Die kaputte Brücke benötigt ein neues Holzbrett.

Nichtsdestoweniger gibt es viele Passagen, in denen es einfach praktisch ist, Gegner zu besiegen aber man ist nicht unbedingt dazu gezwungen. Zum Ende einer jeden Stage erwartet Goofy und Max ein herausfordernder und schön gestalteter Bosskampf.

Enterhaken als Seil benutzen, um rüberzugehen. Da freut sich Goofy über den Schlüssel.

Das Spiel strotzt vor Schalter- und Hebelrätsel. Gelegentlich muss man darauf achten, wo man welchen Schlüssel einsetzt. Glöckchen und Enterhaken müssen auf schlaue Weise genutzt werden, um ans Ziel zu gelangen und vieles ist hier nicht ganz offensichtlich, doch mit etwas Knobelei kriegt man es schon hin.

Bei all der Komplexität, kann Goof Troop aber gelegentlich schon etwas erschöpfend wirken. Stellenweise hätten ein paar kürzere Actionpassagen nicht geschadet, denn ein Rätsel nach dem anderen ist ein wenig gewöhnungsbedürftig. Die Tatsache, dass man von sich aus nicht angreifen kann, ist etwas ungewohnt zu Beginn. Es ist aber ein wichtiger Teil des Gameplays die Umgebung gemeinsam zu benutzen und daher total verkraftbar.
4,25 / 5

Musik und Soundeffekte

Leider sind einige Tracks etwas düdeliger als es dem Spiel guttut, etwas mehr Gewicht auf Piratenklänge zu legen hätte nicht geschadet. Nicht dass es diese nicht gibt, sie sind durchaus vorhanden. Musikalisch bleibt alles durchweg fröhlich und freundlich, was für eine nette Atmosphäre sorgt.

Ich glaube, dass größte Manko am Goof Troop Soundtrack ist die Tatsache, dass recht viele Tracks untereinander ziemlich gleich klingen, da die Wahl der Rhythmen und Instrumente immer ähnlich ausfällt.

Erst im späteren Verlauf des Spiels kriegt man einige von den mysteriöseren Melodien zu hören, die genauso gut aus Secret of Mana oder Robotrek hätten stammen können. Da Capcom für grandiose Soundeffekte bekannt ist, werden wir auch in diesem Spiel keineswegs enttäuscht.
3,77 / 5

Steuerung

Durchweg eine wirklich angenehme Handhabung. Vielleicht kann es den einen oder anderen Spieler irritieren, dass alle Aktionen nicht diagonal ablaufen, wie in Lufia aber das ist eine Kleinigkeit, die man schnell raus hat.

Wenige Level aber eine Übersicht schadet trotzdem nicht.

Lediglich die Hitdetection beim Aufheben und Werfen hätte vielleicht 1-2 Pixel weiter nach vorne reichen sollen. Denn es passiert irgendwie ständig, dass man glaubt, man würde vor dem Item stehen, möchte es aufheben und stattdessen heben Goofy bzw. Max nur die Hände über ihren Kopf. Ein Aspekt der in Bosskämpfen ziemlich kritisch sein kann.
4 / 5

Spaßfaktor

Äußerst interessante und herausfordernde Spielerfahrung, obwohl Goof Troop gleichzeitig ziemlich einsteigerfreundlich ist. Der langsam ansteigende Schwierigkeitsgrad kombiniert mit den ziemlich fairen Bosskämpfen stellen ein gutes und motivierendes Spielerlebnis dar – besonders zu zweit.

Fieslinge brauchen auch fiese kleine Texte.

Man kann das Spiel natürlich auch alleine spielen aber man merkt schnell, es wurde gezielt für den 2-Spieler-Modus konzipiert und macht auf diese Weise am meisten Spaß.

In Goof Troop erhält man nach jedem Level ein Passwort, mit dem man bequem weitermachen kann. Ich muss zugeben, die Level sind manchmal zum Ende hin etwas lang und das Hin und Her Gelaufe schreit irgendwie nach einem Zwischenpasswort aber so waren die Spiele früher einfach.
4,5 / 5

Bewertung und Fakten

Es ist ganz schwer Goofy und Max nicht zu mögen und damals sowieso, schließlich lief die Cartoonserie zur selbigen Zeit im Fernsehen. Aber ein funktionierendes Action-Adventure mit derartig starkem Rätselfokus hätte ich niemals erwartet. Doch Capcom hat das Spiel spitzenmäßig umgesetzt, man darf nur keine konventionelle Action oder eine offene Welt erwarten.

Rittergeist verfolgt Goofy.
  • Disney der 90er + Capcom
  • Vielfältige Rätsel
  • Kooperativ spielbar
  • Piraten
  • Einige Level sind etwas zu lang, ohne Zwischenpasswort

Stattdessen erhält man ein einsteigerfreundliches Knobel-Action Spiel, welches seinesgleichen sucht. Auch meine Frau, welche sonst weniger mit Videospielen zu tun hat, war für das Spiel zu begeistern und wir konnten es gemeinsam durchzocken, die Bosskämpfe blieben jedoch ein wenig mehr an mir hängen 😀

Genre: Action-Adventure / Puzzle-Action
Preis: circa 20€ bis 28€ auf ebay
Schwierigkeit: Einfach bis schwer (ansteigend)

Atmosphäre / Story: 5 / 5
Grafik: 4,5 / 5
Spielmechanik / Gameplay: 4,25 / 5
Musik und SFX: 3,77 / 5
Steuerung: 4 / 5
Spaßfaktor: 4,5 / 5

Gesamt: 4,34 / 5

Submit your review
1
2
3
4
5
Submit
     
Cancel

Create your own review

SNES-Testberichte.de
Average rating:  
 0 reviews
Previous Article
Next Article

Schreibe einen Kommentar

Your email address will not be published. Required fields are marked *.

*
*
You may use these <abbr title="HyperText Markup Language">HTML</abbr> tags and attributes: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>

elf − 5 =