Mortal Kombat Mythologies Gold 2000 (a.k.a. Mortal Kombat 2000 – Sub-Zero)

Nachdem ich MK1 und MK2 bereits getestet habe, würde es ja logisch sein Teil 3 zu testen. Also tue ich exakt dies nicht und widme mich stattdessen Mortal Kombat Mythologies Gold 2000. Bitte was? Ja, genau auch mein Gedanke. Kaum jemand kennt diesen SNES Titel, denn es ist eine Bootleg-Portierung von dem 1997 für PS1 und 1998 für N64 erschienenem Mortal Kombat Mythologies: Sub-Zero, welches nicht sonderlich erfolgreich war. Genau wie viele andere SNES Bootleg Games, wurde Mortal Kombat Mythologies Gold 2000 wahrscheinlich von DVS Electronic Co. entwickelt. Das Spiel erschien wahrscheinlich 1998. Die SEGA Portierung wurde übrigens einfach MK5 genannt… weniger Schreibarbeit.

Atmosphäre / Story

Sub-Zero ist der Protagonist dieses schrägen Genre-Hybriden. Er kämpft sich durch Tempel, auf der Suche nach einer Karte, mit der man irgendwelche Elemente finden kann. Es soll ein Shaolin Tempel sein aber Shaolin Mönche halten sich dort nicht auf. Doch Meister Quan Chi, für den man das alles tut, hat irgendwie etwas andere Pläne usw.

Einzige animierte Sequenz befindet sich im Intro.

Das ist die Handlung des Originals, welche in Mortal Kombat Mythologies Gold 2000 nur geringfügig rübergebracht wird – aber immerhin. Stimmungstechnisch ist es nicht ganz das, was man aus den Mortal Kombat Spielen kennt, es geht aber schon in diese Richtung. Es wirkt nur alles deutlich gewöhnlicher und sogar die Brutalität fällt ziemlich gering aus, nur eben im Intro nicht.

Story und Stimmung sind weder komplex noch besonders interessant aber sie sind konsistent und das ist schon mehr als gut für ein Bootleg Spiel. Dass die Handlung nicht erklärt wird, ist aber dennoch schade und das äußerst schäbige, dramaturgisch unterbelichtete Ende enttäuscht zusätzlich.
2,75 / 5

Grafik

Gerade auf Screenshots kann man von Mortal Kombat Mythologies Gold 2000 den Eindruck erhalten, es würde ganz gut aussehen. Für die Sprites und Umgebung stimmt dies gewissermaßen sogar. Doch ist die Umgebung unbelebt und hat meistens nur eine Ebene, wodurch alles flach wirkt.

Achtung! Arschbombe!

Zudem sind die Animationen reichlich steif und dem Protagonisten mangelt es dadurch an Dynamik. Es ist aber alles kein Stück so schlimm, wie in den Bootleg Kampfspielen Tekken 2 oder The King of Fighters 98. Man könnte sogar behaupten, die meisten Hintergründe wurden ganz gut portiert vom N64 bzw. von der PS1.
2,75 / 5

Spielmechanik / Gameplay

Dieses Spiel strukturiert sich im Grunde aus verschiedenen Genres, voranging Kampfspiel und Jump and Run. Es gibt reichlich Gegner, die man einfach so wegklatschen kann. Dann gibt es aber auch Bosse, welche sich dann deutlich mehr nach klassischem MK Gameplay anfühlen und dann noch die ziemlich großen und verschachtelten Level, in denen man die richtigen Items oder den Ausgang finden muss.

Seile… Sub-Zeros größter Feind.

Die Level gehen dabei gleichermaßen stark in die Horizontale und Vertikale. Dies macht es teilweise schwierig sich in Mortal Kombat Mythologies Gold 2000 zurechtzufinden, aber es ist nicht allzu verwirrend, bis auf im zweiten Level… Was teilweise ein wirkliches Hindernis ist, das ist die Menge an Fallen, die man einfach auswendig lernen muss, denn der Tod lauert an jeder Ecke.

Mit einem Kick kriegt man die Tür nicht auf, der richtige Schlüssel muss her.

Häufig ist es so, dass man ein Seil hochklettert und plötzlich kommen ohne Vorwarnung Pfeile von der Seite geschossen, denen man nicht ausweichen kann. Wird man getroffen, fällt man in den Tod. Es gibt auch einige Stellen, in denen blinde Sprünge verlangt werden, beispielsweise klettert man ein Seil hinunter, das Seil endet, man sieht aber den Boden nicht. Springen? Oh nice, ein paar Items. Doch anderer Stelle? Tot!

Ach ja, Items. Man kann hier tatsächlich Heilungsgegenstände finden, welche man auch dringend benötigt. Insgesamt ist das Gameplay eine gute aber unausgereifte Basis für ein potenziell gut spielbares Spiel.
3 / 5

Musik und Soundeffekte

Sehr durchschnittliche Musik, die aber zumindest zum Setting passt. Leider ist der Umfang des Soundtracks klein und die Loops könnten deutlich länger ausfallen. Was aber für einen weiteren Abzug sorgt, sind die Soundeffekte. Gerade der SFX vom Sprung klingt unpassend, so als würde jemand gegen eine Wand laufen und das Geräusch hört man häufig.
2,35 / 5

Steuerung

Ich fand ja schon die Steuerung im ersten Mortal Kombat gewöhnungsbedürftig aber dank der Plattformereinlagen mit denen Mortal Kombat Mythologies Gold 2000 kommt, kann man manchmal durchdrehen. Denn diese Scheiße ist ungenau, schwierig zu timen und die Sprungeinlagen sind ein Krampf. Besonders schön ist auch das Klettern gelungen, weswegen man das Spiel mit Savestates spielen muss.

Bin mir nie sicher, welcher Trank welchen Effekt hat.

In den Kämpfen ist das Spiel ein Stück erträglicher, insofern man sich daran gewöhnen kann, dass man sich mit R umdrehen muss.
1,75 / 5

Spaßfaktor

Leider hat man in Mortal Kombat Mythologies Gold 2000 ziemlich wenig geschaffen, was Freude bereitet. Dies liegt besonders an der Steuerung und der Tatsache, dass fast alles einen tötet. Ohne Speichermöglichkeit und Passwörter ist das Spiel nicht spielbar. Ich kann nur empfehlen, es mit Savestates zu zocken.

Immer schön aufpassen von wem ihr euch küssen lasst.

Das Konzept ständig kleinere Kämpfe auszuführen ist schon irgendwie mein Ding und über diese habe ich mich gefreut aber ständig wegen der Steuerung und Hitdetection zu verrecken ist nervenzerreißend. Dennoch hat es mir etwas Freude bereitet, dieses unfassbar merkwürdige Spiel zu erkunden. Doch der Schwierigkeitsgrad ist wirklich zum bekloppt werden.
2 / 5

Bewertung und Fakten

Technisch wurde in Mortal Kombat Mythologies Gold 2000 fast alles falsch gemacht, genau wie im N64 Original, nur dass hier alles noch ein Stück holpriger abläuft. Man könnte es also durchaus als eine authentische Portierung bezeichnen. Insgesamt würde ich das Spiel schon empfehlen, da hier ausnahmsweise durch ein Bootleg etwas Neues geschaffen wurde, was auch noch fast aus der SNES Zeit stammt.

Geht doch nichts über etwas Deko.
  • Interessante Genremischung
  • Authentische Portierung
  • Auf technischer Ebene ziemlich hackelig
  • Sehr viele unfaire Stellen
  • SFX

Doch der kurze Umfang, der noch kürzere Soundtrack und der widerlich hohe Schwierigkeitsgrad werden einem hier schön den Spaß vermiesen und dies ist irgendwie faszinierend an dem Game. Die vielen unfairen Stellen, die das Spiel nicht ohne Savestates spielbar machen und das einfallslose Spielende sind die Kirsche auf der Bootleg-Torte.

Genre: Kampfspiel / Jump and Run
Preis: unklar aber sehr hoch
Schwierigkeit: Extrem schwer

Atmosphäre / Story: 2,75 / 5
Grafik: 2,75 / 5
Spielmechanik / Gameplay: 3 / 5
Musik und SFX: 2,35 / 5
Steuerung: 1,75 / 5
Spaßfaktor: 2 / 5

Gesamt: 2,43 / 5

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