Nekotako (a.k.a. Taco – Princess from the Moon)

2019 veröffentlichte die neue Gamesschmiede PA Games aus Japan Nekotako. Kurze Zeit später war das Spiel auch über das internationale amazon erhältlich, als US-Version mit dem Titel „Taco – Princess from the Moon“. Offiziell ist eine PAL-Version nie erschienen, doch die japanische Version kann in dem Fall auch auf PAL-Konsolen genutzt werden.

Atmosphäre / Story

Die junge Oktopusdame vom Mond landet mit ihrem UFO und möchte sich ihren Fischproviant auffüllen. Doch ein paar hungrige Kätzchen kommen ihr dazwischen und stehlen nicht nur ihren Fischvorrat, sondern auch noch ihr UFO.

Die wortkarge Protagonistin von Nekotako nimmt daraufhin eines der kleineren Transport-UFOs und macht sich auf den Weg, sich ihre Fische und ihr Raumschiff, von den vermeintlich fiesen Kätzchen zurückzuholen.

Atmosphärisch tendiert alles stark in die farbenfrohe niedliche Gestaltung und Stimmung, genau das ist PA Games auch super gelungen. Speziell die Kätzchen und Fische sehen wirklich knuddelig aus. Stellenweise hätte ich mir schon gewünscht, dass es mehr Zwischensequenzen oder Dialoge mit anderen Oktopussen oder sonstigen NPCs gegeben hätte, um die Welt etwas lebendiger zu gestalten. Doch zumindest liefert das Spiel noch eine heitere und aufklärende Endsequenz.
3,75 / 5

Grafik

Nekotako hat einen ähnlich gestochen scharfen Look, wie Dottie Flowers. Die Level sind alle nicht sonderlich groß, sehen aber gut aus und bieten genug Abwechslung. Die Charaktergrafiken sind alle gelungen und die Animationen und Performance laufen absolut flüssig.

Die vorderste Ebene wurde leider nicht genutzt und die Hintergründe bestehen immer nur aus einer einzigen Ebene. Schön sind sie trotzdem. Die Stacheln sind etwas kurz geraten. Das bereitet auf großen Fernsehern kein großes Problem aber auf einem SNES-Handheld, wie dem Poke Fami DX oder einem kleinen Röhrenfernseher, kann es problematisch sein, diese Stacheln als solche zu identifizieren.
4 / 5

Spielmechanik / Gameplay

In kleinen Leveln gilt es Kätzchen ihre Fische abzuluchsen. Die Katzen wandern auf fixen Pfaden und per Stoßangriff verlieren sie ihren Fisch, welche die Prinzessin dann aufsammeln kann. Wird die Prinzessin selbst getroffen, so verliert sie wiederum ihre Fische. In den meisten Leveln gilt es 4 Fische aufzusammeln. Hat man diese muss man zurück zum Startpunkt.

Das Gameplay ist ziemlich simpel, zieht aber wirklich gut und verbindet Plattformer-Action mit einem kleinen Knobelanteil, da man gezwungen wird taktisch vorzugehen und zu planen, wie man vorgeht. Obendrein läuft ein Timer, sodass man sich nicht endlos viel Zeit lassen kann. Wer gut genug ist, kann nebenbei noch Münzen einsammeln, von denen man im Shop hilfreiche Items kaufen kann.

Leider wird man für gute Performance nicht belohnt, hier hätte es nicht geschadet irgendwelche Boni einzubauen. Beispielsweise wenn man es schafft alle Münzen einzusammeln und auch noch eine gute Zeit hinzukriegen, so wie in Supercooked. Geheime Level oder ähnliches kann man ebenfalls nicht freischalten.
3 / 5

Musik und Soundeffekte

Der fröhliche und von Strandstimmung geprägte Soundtrack stammt von Ninomiya Yuji. Sie hat bereits für Dottie dreads naught die Musik gemacht. Ein Soundtrack mit mehr als 10 Liedern ist für ein Homebrew Spiel überdurchschnittlich viel. Obwohl einige Melodien auf eine etwas zu ähnliche Weise herumdüdeln, wodurch es der Musik von Nekotako etwas an Unterschiedlichkeit mangelt.

Mit den Soundeffekten liegt man hier genau richtig. Alles klingt klar und auch dem Design entsprechend niedlich.
3,94 / 5

Steuerung

Ein Aspekt in dem viele Homebrews tragisch daneben liegen ist die Steuerung, doch in Nekotako ist die Steuerung erstklassig.

Einerseits ist die Hitdetection hervorragend gelungen, andererseits fühlt sich alles sehr intuitiv greifbar an. Speziell der horizontale Angriff kann wunderbar als Sprungerweiterung benutzt werden, um auch die ganz schwierig erreichbaren Fische zu kriegen. Die Menüführung erfolgt ebenfalls sauber. Es ist etwas schade, dass nicht mehr Tasten genutzt wurden aber für das Spielprinzip ist das völlig zufriedenstellend.
5 / 5

Spaßfaktor

Das tolle Spielkonzept von Nekotako geht absolut auf. Kombiniert mit dem konsistenten Design, dem ganz eigenen Soundtrack und den putzigen Gestalten hat man bei dieser taktischen Knobel-Action einfach Spaß und muss tatsächlich häufiger mal lachen.

ABER… das Spiel ist kurz und nicht besonders schwierig. Nur der einzige Bosskampf im Spiel ist etwas schwieriger und das ist dramaturgisch genau richtig so. Ansonsten kann man das Spiel innerhalb von 1-2 Abenden durchzocken. Einmal hatte ich es mit Svambo gemeinsam an einem Abend durchgespielt und vor kurzem noch mal alleine an zwei Abenden. Es war nice aber die doppelte Anzahl an Leveln, irgendwelche Secrets oder geheimen Abzweigungen auf der Weltkarte hätten dem Spiel wirklich nicht geschadet. Freispielen kann man leider nichts und einen 2-Spieler-Modus gibt es ebenfalls nicht.
2,5 / 5

Bewertung und Fakten

Nekotako erweist sich als ziemlich kurzes aber auch fesselndes Game. Die ausgereifte einmalige Idee, kombiniert mit vielen netten Details, machen es zu einem Hingucker und auch sonst zu einem Titel, den jeder SNESer wirklich mal spielen sollte.

Das macht den relativ kleinen Umfang natürlich nicht größer aber man muss bedenken, dass es sich um ein neues Homebrew Projekt handelt und das mit den großen Studio-Releases von damals zu vergleichen ist immer eine schwierige Angelegenheit. Doch abgesehen davon gibt es nichts Größeres, worüber man sich beschweren könnte. Der geringe Schwierigkeitsgrad macht es besonders einsteigerfreundlich.

Wer mehr über dieses Entwicklerstudio erfahren möchte, sollte die Webseite von PA Games checken und deren Twitter/X-Account, auf welchem leider schon länger nichts mehr geposted wurde. Was ziemlich bedauerlich ist, denn die Entwickler haben bereits einige Einblicke in ihr neues Projekt veröffentlicht, welches sehr vielversprechend wirkte.

Genre: Jump and Run / Puzzle
Preis: circa 150€ bei ebay
Schwierigkeit: Sehr einfach bis mittel

Atmosphäre / Story: 4 / 5
Grafik: 4 / 5
Spielmechanik / Gameplay: 3 / 5
Musik und SFX: 3,89 / 5
Steuerung: 5 / 5
Spaßfaktor: 2,5 / 5

Gesamt: 3,73 / 5