Japan ist das Land von Nintendo und somit auch das Land in dem so ziemlich alle Nintendo Titel entwickelt wurden. Also ist Japan auch der Ort an dem es die meisten Gameboy-, NES- und SNES-Programmierer gibt. Dennoch ist die japanische Homebrew Szene so gut wie nicht-existent. Aber ich habe etwas herumgebuddelt und dabei Supanda ausgegraben. Ein aus Japan stammendes, nicht fertiges Homebrew Spiel, welches 1998 ins Netz gestellt wurde. Wie genau der Programmierer heißt, bin ich mir nicht sicher, doch die Übersetzungsprogramme zeigen entweder „Paradise Programmer KOH“ an oder nur KOH.
Atmosphäre / Story
Eine Handlung existiert nicht in Supanda. Dies ist überwiegend dem sehr unfertigen Zustand geschuldet. Doch der cartoonige Stil mit farbenfroher Gestaltung und anthropomorphen Tieren hatte durchaus Potenzial um putzig zu sein.
Im weitesten Sinne könnte man eine positive Stimmung hineininterpretieren. Der Webseite des Programmierers ließ sich entnehmen, dass der Name des Kängurus „Kankan“ ist. – / 5
Grafik
Die Darstellung wirkt sehr improvisiert aber gar nicht so schlimm für eine unfertige Homebrew Demo. Es fehlt der nötige Feinschliff für ein gutes Gesamtbild aber zumindest gehen die Grafiken stilistisch schon in eine Richtung – mehr oder weniger.
Erreicht man links den Wert 1000 kommt es zu einem Overflow im Speicher, welcher die ganzen Grafiken glitchen lässt, doch weitergehen kann man trotzdem. Irgendwann wird es dann richtig schräg, wenn weitere Kopien des Kängurus auftauchen. – / 5
Spielmechanik / Gameplay
Der Idee nach sollte Supanda wohl eine Art Beat Em Up mit boxendem (und tretendem) Känguru sein. An sich eine schöne Idee und die Tritte und Schläge existieren auch tatsächlich. Leider gibt es keinerlei Kollisionsüberprüfungen mit anderen Objekten, wodurch man nichts einsammeln, zerstören oder besiegen kann.
Spielerisch wird somit nichts geboten, ganz ohne Gegner und ohne Levelende. Aber zumindest kann man endlos nach rechts latschen. – / 5
Musik und Soundeffekte
Supanda enthält leider keinerlei Sound. Das ist häufig so bei Prototypen. – / 5
Steuerung
Der hopsende Gang des Kängurus ist stark gewöhnungsbedürftig, doch die Schläge und Tritte werden relativ schnell ausgeführt. Mit L und R kann man nach links und rechts über den Boden gleiten, wahrscheinlich eine Fortbewegungsart, welche eher zu Testzwecken implementiert wurde. – / 5
Spaßfaktor
Ein unfertiges Homebrew Spiel von 1998 zu erkunden ist schon eine ziemlich seltene Angelegenheit und wirklich nur unter diesem Gesichtspunkt spaßig.
Lustiges Vieh im Hintergrund.
Was hätte werden können, gibt diese sehr frühe Version von Supanda leider nicht wirklich preis aber die Grundidee mit einem boxenden Känguru durch die Gegend zu laufen, ist definitiv neu für SNES und hätte bestimmt ganz lustig werden können. – / 5
Bewertung und Fakten
Es ist ziemlich schräg, dass man keinen Panda spielt, bei dem Titel „Supanda“, sondern ein Känguru. Aber abgesehen davon ist dieser Titel ein interessantes Zeugnis seiner Zeit und durchaus ein beeindruckendes Stück Arbeit. Wahrscheinlich sogar eines der ersten ins Netz gestellten Super Nintendo Homebrew Projekte, welches ziemlich in Vergessenheit geraten ist.
Kankan ist nicht interessiert an Ballons.
Uralter Homebrew Prototyp
Ressourcen für Entwickler
Absolut nicht spielbar
Kein Sound
Die öffentlich zugänglichen Ressourcen zum Thema SNES-Entwicklung müssen deutlich unterirdischer gewesen sein, als sie es heute sind und daher ist dieses ziemlich unfertige Ergebnis auf gewisse Weise beeindruckend.
Insgesamt kann sich das Spiel aber als durchaus wertvoll erweisen, denn Paradise Programmer KOH hat in der zum Download bereitstehenden Zip-Datei, auch die Dateien bereitgestellt aus denen das Spiel besteht und eine kleine Dokumentation – natürlich auf Japanisch. Doch jeder, der Interesse an SNES-Entwicklung hat, sollte hier vielleicht mal reinblicken. Alleine deswegen ist Supanda vielleicht wichtiger als gedacht, nur eben nicht in spielerischer Hinsicht. Auch weitere Editoren, wie PEDIT, MAPE, ISCV und andere stehen dort bereit, doch ich persönlich kann nicht sagen wie zeitgemäß diese noch sind, wahrscheinlich eher weniger. Bewundernswert, dass die Dateien überhaupt noch zum Download zur Verfügung stehen, nach all den Jahren.
Genre: Beat Em Up Preis: Herunterladbar auf der Webseite des Programmierers (Browser Übersetzungsplugin hilfreich, da die Seite komplett auf Japanisch ist.) Schwierigkeit: –
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