Tchou

Dieses Homebrew mit dem ungewöhnlichen Titel Tchou war ein Beitrag für einen Retro-Coding Wettbewerb von 2012, nämlich die Neo Coding Compo 2012. Dies war eines von 2 eingereichten SNES Spielen, gewonnen hatte die Veranstaltung aber ein anderes Game, nämlich MazezaM von Alek Maul. Programmiert wurde das Spiel von dieudunet.

Atmosphäre / Story

Wie so oft in alten Homebrews, fehlt in Tchou jede Spur einer Handlung. Das ist im Shoot Em Up Genre nicht so schwerwiegend, schließlich geht es um die Action. Aber atmosphärisch kommt hier überraschenderweise ein wenig mehr zusammen als erwartet. Sehr schwierig zu sagen, woran das liegt. Womöglich an dem cartoonigen Paint-Stil der so ulkig-schrottig aussieht, dass es gleichzeitig wieder liebenswert wirkt? Kommt einem vor, wie einer dieser neuen unästhetischen neuen Cartoons und zumindest darin bleibt sich das Spiel treu.
3 / 5

Grafik

Wie man sehen kann, ist der grafische Stil von Tchou ziemlich ulkig. Geradezu bescheuert. So als hätte das jemand mit Windows Paint gezeichnet… und wahrscheinlich war das auch so.

Trotzdem ist dies irgendwie sympathisch und bleibt stilistisch konsistent über das gesamte Spiel verteilt. Obendrein gibt es eine recht hohe Vielfalt an Gegnergrafiken. Teilweise werden Gegner sogar gedreht, was verdächtig nach Mode 7 riecht. Die Hintergründe bleiben relativ platt, denn mehrere Ebenen werden leider nicht genutzt. Die Performance ist lobenswert.
2,5 / 5

Spielmechanik / Gameplay

Rein konzeptionell ist in diesem Shoot Em Up alles so Standard wie nur möglich. Man fliegt mit dem UFO herum und ballert auf Gegner. Unterschiedliche Waffen gibt es nicht, genauso wenig wie andere Power-ups.

Zumindest ist die Vielfalt an Gegnern in Ordnung und Bosse gibt es schließlich auch, was über die Monotonie geringfügig hinwegtäuscht. Ungewöhnlich sind die Bewegungsmuster der Gegner, welche schwierig einzuschätzen sind und ein außerordentlich schnelles Reaktionsvermögen des Spielers verlangen.
1,5 / 5

Musik und Soundeffekte

Tchou bietet nicht nur Musik, dieses Homebrew Spiel hat auch noch Soundeffekte! Da dies bei Homebrews gar nicht so häufig vorkommt, ist dies lobenswert. Die SFX sind passend aber nicht sonderlich vielseitig, da es kaum Varianz gibt bei nur einer Schussart. Rein rhythmisch passt die Musik überwiegend.
1,37 / 5

Steuerung

Leider sind die Gegner in Tchou recht schnell aber das UFO des grünen Protagonisten ist sehr träge. Aufgrund der ungewöhnlichen Form des UFOs, gibt es auch eine merkwürdige Hitbox, welche zu einer schwierigen und geradezu wackeligen Steuerung führen. Die Tatsache, dass man abgesehen vom Lenken und Schießen nichts kann ist etwas langweilig. Befindet man sich ganz am linken Rand, kann die Steuerung beim Hoch-/Runterlenken haken.
2,5 / 5

Spaßfaktor

Rein spielerisch wird in diesem Homebrew nicht so viel geboten aber Freude bereitet das Spiel dennoch in gewissem Umfang. Dies liegt besonders an dem putzigen Design und der simplen Tatsache, dass hier nichts Grobes fehlt.

Dass Tchou einfach nicht so viel bietet, ist leider ein Fakt, an dem man nicht vorbeikommt. Es wäre auch deutlich genießbarer, wenn das Spiel nicht so verdammt schwer wäre. Was in erster Linie daran liegt, dass die Gegner zu schnell sind und der Protagonist viel zu lahm.
1,75 / 5

Bewertung und Fakten

Verglichen mit den meisten älteren Homebrews ist Tchou eine ziemliche Glanzleistung. Denn nichts Grundlegendes fehlt hier: Sound, Gegner, konsistentes Design – alles da!

Aber das Spiel ist einseitig und unausgewogen, der Schwierigkeitsgrad ist zum Mäusemelken. Trotzdem alle mal einen Blick wert, denn das putzige Design kombiniert mit der Tatsache, dass das Spiel gratis zum Download verfügbar ist, sollten jeden dazu animieren hier mal hineinzuschauen.

Genre: Shoot Em Up
Preis: Gratis zum Dowload
Schwierigkeit: Sehr schwer

Atmosphäre / Story: 3 / 5
Grafik: 2,5 / 5
Spielmechanik / Gameplay: 1,5 / 5
Musik und SFX: 1,37 / 5
Steuerung: 2,5 / 5
Spaßfaktor: 1,75 / 5

Gesamt: 2,10 / 5