The Cult of Remute Album und SNES Verpackung Vorderseite

The Cult of Remute – Das Musikalbum als Modul

Es gibt da diesen Musiker der gerne mal Musikalben für alte Konsolensysteme veröffentlicht: Remute. Der Musiker aus Hamburg war bereits bei mir für ein umfangreiches Interview da und hat sein erstes Super Nintendo Album „The Cult of Remute“ im März 2020 veröffentlicht.

Die Veröffentlichung

Im März 2020 wurde die erste Auflage von The Cult of Remute veröffentlicht. Es ist damals in einer Version mit rotem Modul erschienen. Diese konnte man lose erhalten oder mit einer Verpackung, dem Album auf CD und sogar einem Autogramm des Künstlers.

Später erschien eine weitere Version mit grauem Modul. Bis vor kurzem war das Album wieder auf strictlylimitedgames erhältlich, in einer blauen Variante. Inhaltlich sollte das aber alles gleich aussehen, die Auflagen sind alle stark begrenzt. Die blaue Auflage war beispielsweise auf 1499 Stück begrenzt.

Der Code und die Grafiken des Albums stammen von Molive, leider konnte ich nicht herausfinden, wer das ist. Doch zumindest wurde dieses Pseudonym angegeben. Das äußerst interessante Platinendesign stammt von mrTentacle (dazu Bilder weiter unten).

Das Album selbst

Remute selbst macht Techno Musik jeder Art. Besonders fallen dabei die Voicesamples auf, welche teilweise ziemlich gut verständlich sind. Das ist für Super Nintendo Software eine Leistung, die man nicht so einfach aus dem Ärmel schüttelt.

Die Lieder sind von der Stimmung her sehr unterschiedlich und gerade das macht das Anhören interessant. Häufig machen Künstler Musik die melodisch und stilistisch immer in eine Richtung driftet, wodurch alle Lieder etwas gleich klingen – dies ist bei The Cult of Remute nicht der Fall! Ihr könnt euch die Tracks auf seiner bandcamp Seite anhören:

  • „Die Instanz“
  • „You can’t get away with it“
  • „Cult“
  • „Hallo, haben Sie Gin?“
  • „808SNES303“
  • „Play the Fame“
  • „Eternal Rave“
  • „Swordli“
  • „Inquisition“
  • „The Ritual“
  • „Es ist die Angst vor dem Verlust“
  • „Particles of R.“
  • „The Summoning“
  • „Hope U R ok“
  • „Troublemaker“
  • „Immortal Raver“

Lieder wie „You can’t get away with it“ oder „Hallo, haben Sie Gin?“ haben eine recht fröhliche Stimmung und könnten gut zur Untermalung eines Jump and Runs dienen, wie einem SMW Romhack. Das Lied „The Ritual“ ist düster aber auch rhythmisch und hätte sicherlich super zu einem der Mortal Kombat Spiele oder gar Primal Rage gepasst.

Kleine Hörprobe.

Andere Lieder, wie „Es ist die Angst vor dem Verlust“ haben etwas ziemlich Verträumtes an sich, was ich mir gut in Railshootern wie Starwing oder Shoot Em Ups wie Gradius III vorstellen könnte. Der vorletzte Track „Troublemaker“ wäre ein geeignetes Lied für einen gemeinen Bosskampf in einem Sci-Fi Action-Game wie Operation Logic Bomb.

Die technische Umsetzung

Der Klang von The Cult of Remute ist so authentisch umgesetzt wie es nur geht. Denn hier werden nicht etwa irgendwelche Sounddateien von einem versteckten Flashspeicher abgespielt. Im Gegenteil! Das Album wurde wirklich so konzipiert, dass die Tracks vom SPC700 Soundchip des Super Nintendo abgespielt werden. Genau das sorgt für den authentischen Retro-Klang 🙂

Platinendesign von mrTentacle.

Mehr Details zur Umsetzung wurden bereits in unserem Interview geklärt, hier der wichtigste Auszug zum technischen Aspekt:

Wie läuft die Umsetzung der Alben auf die Retrospiel Module ab? Ich stelle mir das sehr aufwendig vor. Schließlich machst du das nicht nur für den Super Nintendo, sondern auch Game Boy und Nintendo DS, Floppy Disk, Mega Drive und naja CD und Vinyl.

Die Umsetzung für Spielmodule ist in der Tat eine knifflige Angelegenheit: Vor allem das SNES hat einen sehr limitierten Sound-Chip mit wenig RAM (SPC700). Daher muss ich mich da als Musiker auf die absolute Essenz eines Songs konzentrieren und alles Unnötige weglassen – ich werde dazu quasi durch die Limitierungen gezwungen! Sind die Limitierungen am Anfang noch nervig, wird’s dann irgendwann zum absoluten Kreativitäts-Booster! Hilfreich ist aber, dass die Soundchips der Retro-Konsolen mit in Echtzeit generierter Musik arbeiten, die sehr wenig Platz einnimmt. So wird quasi bei jedem Durchgang ein Notenblatt vom Soundchip eingelesen und ein kleines elektronisches Orchester im Chip spielt die Musik live ab.

Fazit zu The Cult of Remute

Da es an Vergleichen mangelt, ist es nur schwer machbar hierzu irgendwas Konkretes zu sagen, speziell da Musik Geschmackssache ist. Musikalisch holt es mich auf einer Retroebene ab, obwohl Techno nicht so sehr mein Ding ist. Höre ich mir das Album an, klingt es für mich nach Retrogame Musik und wer sich sowas gerne anhört, sollte mit dem Album gut bedient sein – ganz abgesehen vom Sammleraspekt natürlich! Besonders mit einem Glas Gin nach einer anstrengenden Woche, machte es mir Spaß, direkt am Freitagabend The Cult of Remute zu lauschen.

So oder so ist The Cult of Remute interessant, da es beeindruckend ist, wie gut Remute verständliche Voicesamples einspielen kann und dass das Album tatsächlich über den Soundchip funktioniert. Screenshots konnte ich übrigens keine vom Musikmenü machen, da mir der Kopierschutz des Moduls das nicht erlaubt hat.

Rückseite der Platine.

Für die Zukunft würde ich mir wünschen, dass Remute seine Musik auch für Homebrew Entwicklungen komponieren würde, denn so viele Tracks passen einfach wunderbar zu Games verschiedenster Genres. Da ich zufälligerweise einige Homebrew Entwickler für SNES kenne, weiß ich auch genau, was für ein Krampf es für einige sein kann, für den SPC700 Musik zu komponieren, denn diese Leute sind nun mal Programmierer und keine Musiker. Aber das bleibt natürlich Remutes Entscheidung 😉

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