Clay Fighter US Modul

Clay Fighter

Oh ja, hier haben wir wieder eine dieser Spielekonzept-Ideen, die unter Drogeneinfluss entstanden sind. Was haben Interplay und Visual Concepts hier nur konsumiert?
„Lass mal ein Kampfspiel machen, mit richtig koolen Kämpfern und fetten Moves“
„Nein man, lass mal lieber richtig hässliche Charaktere mit Knete modellieren und diese dann total mühsam abfotografieren und einbauen.“
„Ja man, geile Idee…“
Clay Fighter, ist wie der Name sagt, mit Knetekämpfern gemacht, welche im Spiel nicht wirklich nach Knete aussehen. Clay Fighter wurde 1993 veröffentlicht.

Atmosphäre / Story

In Clay Fighter hat man sich direkt gespart eine Rahmenhandlung zu inszenieren. Denn weswegen diese schrägen Figuren kämpfen, geht aus gar nichts hervor. Das ist schlecht. Erst wenn man das Spiel durchgespielt hat, erfährt man ansatzweise etwas über den Charakter und das sind auch nicht mehr als 2-3 Sätze.

Oh man, das fängt gut an…

Eine Atmosphäre kann man dem Spiel auch nur schwer abgewinnen, da das Design sich irgendwo zwischen kindisch, hässlich und vulgär bewegt.
1,75 / 5

Grafik

Der Schneemann wirft mit Schneebällen, wow.

Wenn man weiß, dass es sich um echte abfotografierte Knetefiguren handelt, so kann man dazu geneigt sein, die Grafik der Charaktersprites besser zu bewerten. Aber ich kann es einfach nicht. Die Charaktere sind dermaßen hässlich und dadurch auch unsympathisch, dass mich der pure Anblick bereits als Kind abschreckte. Nicht nur das, die Charaktere sehen so unterschiedlich aus, dass man durchaus glauben könnte, dass diese aus verschiedenen Spielen stammen und hier irgendwie zusammengeworfen wurden. Wenigstens sind die Animationen schnell und flüssig animiert.

Muskelpaket gegen Fritt-Bonbon?

Der komplette Stil der Hintergründe passt gar nicht zusammen und wirkt wie aus unterschiedlichen Quellen zusammengeschnipselt. In den Hintergründen ist auch nicht viel los.
2,5 / 5

Spielmechanik / Gameplay

In Clay Fighter wird man nicht mit zahlreichen Spielmodi überhäuft, denn es gibt nur einen Soloplayer-Spielmodus und das war’s. Die Moves der Charaktere sind einfach ausführbar. Es ist nur aufgrund der recht großen (hässlichen) Charaktermodelle schwierig einzuschätzen, wie und wo man trifft, bzw. getroffen wird. Glücklicherweise haben die Charaktere einige Moves zu bieten, leider ohne besonders lernenswertes Gameplay, auch wenn das Meistern der Charaktere nicht leicht ist.

Es gibt nur 8 spielbare Charaktere, das ist viel zu wenig:

  • Mr. Frosty: Schneemann, der mit Schneebällen werfen kann.
  • Taffy: Kaubonbon, welches sehr stretchbar ist. Ähnlich wie Dhalsim in Street Fighter. Gute Reichweite, empfehlenswert für Neulinge.
  • Blob: Wie der Name schon sagt. Verwandelt sich in Objekte, die dann den Gegner treffen.
  • Bonker: Der Clown aus deinen Alpträumen.
  • Blue Suede Goo: Ein überzogener Knete-Elvis, der natürlich mit seinen Haaren kämpft…
  • Tiny: Ein völlig deformierter Muskelprotz. Nutzt nach vorne preschende Angriffe. Gut für Anfänger.
  • Helga: Eine Wikingerfrau und Sängerin. Steuert sich träge.
  • Ickybod Clay: Eine lebendig gewordene Halloween-Kürbislaterne, die mit Schleim wirft und sich teleportieren kann.

In den Optionen kann man die Geschwindigkeit und Schwierigkeit einstellen. Zudem gibt es einen 2-Spieler Versus-Modus.
2,5 / 5

Musik und Soundeffekte

Stilistisch ist die Musik ein wenig wie in Donkey Kong Country, nur ohne Dschungelfieber und naja, weniger gut.

Die Soundeffekte klingen so eklig, wie das Spiel aussieht. Ich bin mir nicht sicher, ob das gut ist. Aber es passt zum restlichen Design. Es gibt relativ viele und gute Sprachsamples, die einiges zum „Charme“ des Spiels beitragen und definitiv in Erinnerung bleiben. Gerade der Ansager ist äußerst deutlich zu verstehen, was echt positiv auffällt.
3 / 5

Steuerung

Michael Myers wäre mir lieber.

Steuerungstechnisch hat Clay Fighter exakt die Street Fighter II Steuerung. Somit kommt man in der Hinsicht schnell rein und nicht nur das, die Steuerung muss sogar gelobt werden. Die Kombos sind leicht ausführbar und es laggt nicht.
5 / 5

Spaßfaktor

Rein technisch ist das Spiel eigentlich ganz gut, somit kann man in der Hinsicht wenig meckern. Richtig Spaß kommt bei mir aber nicht auf, auch wenn Clay Fighter rein spielerisch ein Street Fighter II Klon ist. Das hässliche Design, kombiniert mit den absolut abschreckenden Charakteren, sprechen mich kein Stück an.

Sieht schmerzhaft aus.

Ich kann aber nachvollziehen, wenn es Leute gibt, die dieses Anti-Kampfspiel als eine Verarschung der erfolgreichen Kampfspiele begreifen und gerade deswegen dieses Spiel abfeiern. Ist aber nicht mein Bier und somit eher ein Krampf als eine Freude. Zusätzlich noch die Tatsache, dass es ein SF2 Klon ist, der einfach gar nichts Neues bietet, ist nicht gerade animierend, um dieses Game zu zocken. Denn wozu den halbgaren Klon spielen, wenn man auch einfach das Original in Angriff nehmen kann?
2 / 5

Bewertung und Fakten

Überraschenderweise verkaufte sich Clay Figher recht gut, mit 200.000 verkauften Exemplaren bis Ende 1994. Die Zeitschrift Electronic Gaming Monthly hat dem Spiel sogar einen Award als beste Street Fighter Nachmache 1993 verliehen.

Alpträume werden wahr.

Als alter Super Street Fighter II Experte kann ich dieser Nachmache leider nichts abgewinnen. Der inkonsistente Grafikstil, der gezielt eine schäbige Ästhetik erschafft, gepaart mit der geringen Charakterauswahl und Charakteren ohne Hintergrundstory, finde ich lahm und abschreckend.

  • Street Fighter Gameplay
  • Digitalisierte Knetfiguren
  • Gute Voicesamples
  • Nur 8 Charaktere…
  • … die alle hässlich sind
  • Scheußliches Gesamtbild
  • 0% Handlung

So wenig mir das Spiel gefällt, kann ich es dennoch für eine 2-Spieler Versus Runde auf der Couch empfehlen, denn dafür taugt das Spiel alle mal, auch wenn es wahrscheinlich eine kurze Runde sein wird.

Genre: Kampfspiel
Preis: circa 15€ bis 20€ auf ebay.
Schwierigkeit: Einfach bis Sehr schwer (frei wählbar)

Atmosphäre / Story: 1,75 / 5
Grafik: 2,5 / 5
Spielmechanik / Gameplay: 2,5 / 5
Musik und SFX: 3 / 5
Steuerung: 5 / 5
Spaßfaktor: 2 / 5

Gesamt: 2,79 / 5

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