Trinea Jap Modul

Trinea

Hier haben wir mal ein Rollenspiel von 1993, das nie Japan verlassen hat und es ist nicht übersetzt. Wie ich es spiele? Es ist ein Action-Rollenspiel, die Dialoge muss man also nicht begreifen, um voranzukommen. Trinea wurde von Yanoman entwickelt, nie gehört? Kein Wunder, es gab schließlich nur ein einziges der 5 Yanoman Games auf unserem Markt und das war Soccer Kid. Ist Trinea eine Zockrunde wert?

Atmosphäre / Story

Zu der eigentlichen Handlung von Trinea kann ich sehr wenig sagen, da ich kein Wort verstehe. Aber die Dialoge sind für SNES Verhältnisse ziemlich ok inszeniert und das gefällt mir. Alles was ich sagen kann ist, dass Zeitreisen eine Rolle spielen, da man die Locations aus verschiedenen zeitlichen Perspektiven zu Gesicht kriegt.

Die Augen im Boden sind dafür da der Dämonenfrau zwischen die Beine zu linsen.

Auch sonst schafft Trinea es eine durchaus abenteuerlustige Atmosphäre zu generieren. Dabei liegt wohl besonders die Betonung auf dem TRI in Trinea, denn es gibt 3 Charaktere, mit unterschiedlichen Storyabläufen, die sich irgendwie überschneiden oder parallel ablaufen und das ist ganz kool. Da wünsche ich mir echt die Handlung zu begreifen.
3,5 / 5

Grafik

Grafisch ist Trinea ein zweischneidiges Schwert. Auf unbewegten Bildern sieht das Spiel nämlich gut aus, die Umgebung sieht ok aus, die Charaktere haben detaillierte Sprites und die verschiedenen Angriffsanimationen sehen auch schwer in Ordnung aus.

Für jeden Boss eine andere Taktik.

Aber es gibt da noch den Aspekt des Spielflusses und der hakt ziemlich schnell, nämlich dann, wenn mehr als 2 Gegner auf dem Bildschirm sind und das kommt häufig vor. Aber auch ohne Gegner sind die Abläufe der 3 Spielcharaktere irgendwie arm an Frames, es wirkt so als würden Frames fehlen, weil einfach so wenige genutzt werden. Teilweise sogar bei Gehanimationen, was schon nicht so attraktiv ist.
3,25 / 5

Spielmechanik / Gameplay

In Trinea hat man die Wahl zwischen 3 verschiedenen Charakteren, naja so ganz viel Auswahl hat man nicht, da man schlussendlich alle spielen muss, man wählt lediglich die Reihenfolge der Kapitel. Aber trotzdem schön, dass man wählen darf.

Ritter, Dämonenfrau, Ninja.

Zur Wahl stehen ein langsamer aber starker Ritter, eine schwache aber mit mächtiger Magie gewappnete Dämonenbraut und ein schneller mittelstarker Ninja. Für alle 3 Charaktere gilt, man kann diese verbessern. Mithilfe der Erfahrungspunkte kann man seine Lebensenergieleiste vergrößern oder die Angriffe verstärken. Außerdem kann man den magischen Angriff kaufen, der sich wie ein klassisches Item verbraucht.

Da die Charaktere sich sehr unterschiedlich spielen, peppt dies das Gameplay ordentlich auf. Es macht einen neugierig darauf wie sich der Charaktere verbessert und wie wohl der nächste sein wird. Der Fokus liegt vollständig auf Kämpfen. Man kriegt hin und wieder ein paar japanische Texte serviert aber es gibt keinerlei Quests oder Rätsel in diesem Spiel, es geht immer nur darum weiterzugehen und alles und jeden zu besiegen.
3,5 / 5

Musik und Soundeffekte

Die SFX in Trinea sind unterdurchschnittlich, nicht schlecht aber es teilweise ist nicht ganz klar wonach ein Geräusch klingen soll, das macht die Geräuschkulisse gerne mal etwas merkwürdig. Beispiel: Es gibt humanoide Gegner, die wenn sie getroffen werden wie Raben krähen… das ist strange.

Ein zufälliger Auszug diverse Lieder, es gibt in Trinea aber noch viel mehr!

Musikalisch hat das Spiel aber einiges zu bieten, allerdings nicht auf einem komplexen Fantasy Niveau wie bei Zelda oder Terranigma. Es klingt gut und passt auch atmosphärisch zum Geschehen. Einige Stücke in Trinea klingen wie ein Soundtrack zu einem unfassbar guten gewalttätigen B-Movie, andere wiederum klingen nach Fantasy Weltrettungsmusik. Einer der Tracks klingt sogar hip-hoppig, da recht viele Scratchgeräusche eingebaut wurden, was ich definitiv noch nie auf dem Super Nintendo gehört habe.
4 / 5

Steuerung

Leider hat man bei der Qualitätssicherung der Steuerung ordentlich gegeizt. Die Charaktere in Trinea steuern sich alle ziemlich hölzern und kein Stück flüssig, an diesen langsamen, merkwürdigen und gar nicht fein kalibrierten Ablauf muss man sich gewöhnen.

Viel Spaß mit dem Shuriken etwas zu treffen…

Gerade die fiese Hitdetection (beim Ninja) kann einem das Leben schwer machen. Man denkt, man müsste treffen, trifft aber gar nicht, nähert sich noch ein paar Pixel und was ist? Man trifft immer noch nicht. Dann aber plötzlich bei anderen Angriffen trifft man viel eher als man glaubt. Das nervt irgendwie und ist absolut unsauber.

Es ist gut, dass man mit jedem der Charaktere in Trinea sehr viele Angriffe hat, nämlich normale Angriffe mit Y, B, A und einen Spezialangriff mit X welcher gekauft werden muss, dafür aber alles Sichtbare auf einmal trifft. Zusätzlich macht man noch andere Angriff durch gleichzeitiges Drücken von Y + B oder B + A. Es gibt auch noch komische Angriffe die man per Steuerkreuzkombo + Angriffstaste auslösen kann. Also wirklich eine enorme Vielfalt an Angriffen und diese rettet das Spiel quasi. Trotz alledem hat man sich dazu entschlossen L und R funktionslos zu lassen, was völlig bekloppt ist.
2,75 / 5

Spaßfaktor

Auch wenn Trinea äußerst viele unausgereifte Aspekte mit sich bringt, so macht das actiongeladene Spiel recht viel Laune. Allerdings erst, nachdem man es geschafft hat, sich an die Ecken und Kanten des Spiels zu gewöhnen.

Der Feuerangriff haut gut rein.

Das ständige Grinden ist teilweise etwas anstrengend aber es dauert meist nicht sehr lange. Die verschiedenen Charaktere mit ihren Eigenarten bringen eine gute Spieldynamik mit sich, die wiederum Spielspaß mit sich bringt. Häufige Bosskämpfe, die relativ leicht zu durchschauen sind, bringen kleine aber gut überwindbare Herausforderungen mit sich. Auch das gesamte Zeitreisesetting, mit vielen Schauplätzen aus anderen Perspektiven, wecken trotz sprachlicher Barriere Neugier.
3,75 / 5

Bewertung und Fakten

Sind die Zauberer, die ständig im Spiel auftauchen, jüdische Zauberer?

Yanoman hat mit Trinea ein ziemlich einmaliges Rollenspielerlebnis auf dem Super Nintendo geschaffen. Wieso das Spiel es nicht auf unseren Markt geschafft hat, ist eventuell der technischen Unausgereiftheit geschuldet. Allerdings ist das Spiel dadurch noch längst keine Katastrophe geworden, nur eben gewöhnungsbedürftig. Die Abwechslung in Kombination mit dem Setting machen Trinea zu einem soliden Zeitvertreib den ich empfehlen kann. Wirklich schade, dass Trinea keinen 2-Spieler-Modus hat, so wäre das Spiel garantiert wesentlich bekannter geworden.

Genre: Action-Rollenspiel
Preis: circa 22 bis 38 € auf ebay
Schwierigkeit: Mittel

Atmosphäre / Story: 3,5 / 5
Grafik: 3,25 / 5
Spielmechanik / Gameplay: 3,5 / 5
Musik und SFX: 4 / 5
Steuerung: 2,75 / 5
Spaßfaktor: 3,75 / 5

Gesamt: 3,46 / 5

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