Animaniacs
Die Animaniacs, eine wunderbare humorvolle Serie die in den 90er Jahren auf und ab lief, häufig sogar im Morgenprogramm diverser TV-Sender. So konnte ich noch gut die Abenteuer von Jakko, Wakko und Dot und manchmal sogar von „Pinky und der Brain“ anschauen und herzlich lachen. Ein wohliger Teil meiner Kindheit- Die Animaniacs erreichten in 5 Staffeln ganze 99 Folgen, wobei eine Folge aus circa zwei bis vier einzelnen Cartoons bestand. Unter anderem waren hier die Kultfiguren „Pinky und der Brain“ zum ersten Mal zu sehen, welche wenige Jahre später ihre eigene erfolgreichere Serie erhielten. Dieses Jahr, in 2020, wurde eine neue Animaniacs Serie veröffentlicht. Der beste Moment um in das SNES Spiel einzutauchen.
Atmosphäre / Story
Der absurde Humor der Animaniacs kommt in diesem Jump and Run wunderbar inszeniert zur Geltung. Zahlreiche Jokes und Charaktere wird man selbst als gelegentlicher Animaniacs Zuschauer sofort wiedererkennen. Die Story ist simpel aber es ist schließlich ein Jump and Run. Alles, was man tun muss ist die im Filmstudio verteilten Drehbücher zu finden und zurückzubringen. Die Abwechslung die im Rahmen der sehr unterschiedlichen Levels geboten wird, erinnert stark an den Charme der Serie und auch das Spiel lässt die vielen Anspielungen an Klassiker der Filmgeschichte wie Alien, Indiana Jones oder Dracula nicht aus.
Womit garantiert keiner so einfach gerechnet hätte ist, dass dieses Spiel über mehr als nur ein Ende verfügt, was ziemlich untypisch ist für Jump and Runs. Denn es ist gefragt die 24 Drehbücher zu finden die quer über alle Level verteilt sind, erst wenn man wirklich alle gefunden hat, kann man das gute finale Ende betrachten. Ein paar Zwischensequenzen wären schön gewesen.
4,5 / 5
Grafik
Die Level und Charaktere erkennt man als Serienfan direkt wieder, diese sehen auch wunderbar aus, der Super Nintendo bot sich ohnehin gut an für farbenfrohe cartoonbasierte Games. Aber nicht nur, dass die Figuren und Umgebung wirklich aussehen wie im Cartoon, es wurde echt viel Liebe ins Detail gesteckt. Im Wasserlevel sind bspw. circa 10 verschiedene Hintergrundebenen, die sich fast alle bewegen und einen guten Tiefeneindruck (für ein 2D Spiel) erzeugen. Die Charaktermodelle aller Figuren sehen wirklich spitze aus und sind sehr detailliert.
5/5
Spielmechanik / Gameplay
Gespeichert werden kann in diesem Spiel nicht, man erhält aber nach Abschluss jedes „Studios“ (wovon es 6 verschiedene gibt) ein Passwort. Somit kann man das Spiel auch mal unterbrechen und das ist auch notwendig. Denn dieses Spiel, ist trotz seines harmlos erscheinenden Äußeren wirklich herausfordernd schwierig, vorausgesetzt man möchte das gute Ende sehen. Was einem anhand von Bildern nicht unbedingt deutlich wird, ist das dies kein gewöhnliches Jump and Run ist, bei dem man sich frei bewegen kann. Anhand von Screenshots könnte man denken man bewege sich frei wie bei Final Fight, nach oben und unten. Dies ist aber ein trügerischer Schein, denn in Wirklichkeit sind es 3 bis 4 verschiedene gerade Ebenen, zwischen denen man wechselt. Daran muss man sich anfangs erstmal gewöhnen. Ich bin mir sicher, dass dies den einen oder anderen Spieler von Animaniacs abgeschreckt hat.
3,5 / 5
Musik und Soundeffekte
Die Musik an sich ist gut aber es gibt zu wenig verschiedene Musikstücke, was etwas zu monoton geraten ist. Besonders da man an einigen Stellen länger sitzt aufgrund der Schwierigkeit. Insgesamt ist das ein wenig enttäuschend da gerade die Serie sehr viel Wert auf Musik und Orchester legte.
2,5 / 5
Steuerung
Wenn man den Dreh heraus hat, wird man schnell merken wie wunderbar präzise die Steuerung ist. Man darf sich hier nichts nach Super Mario Vorbild vorstellen. Denn bei Animaniacs geht es eher darum wie in einem Hindernisparkour, möglichst schnell zu reagieren. Das einzige, was mich regelmäßig störte war, dass wenn alle 3 Warner Bros. zu sehen sind, diese einem teilweise die Sicht auf den Spielcharakter blockieren. Manchmal, in plötzlichen Action Situationen kann man auch leicht verwirrt sein wen von den dreien man in diesem Moment eigentlich spielt. Das ist etwas unnötig, denn die anderen beiden Figuren sind völlig inaktiv und können nichts tun, solange man nicht die Spielfigur wechselt. Nur wozu? Alle 3 Animaniacs spielen sich exakt gleich.
3,5 / 5
Spaßfaktor
Ja, ja und noch mal ja. Das Spiel ist quietschig bunt, es ist definitiv humorvoll und es ist optisch unfassbar nah dran an der original Serie. Obwohl das Spiel schwierig ist, kann man sich als „fauler Gamer“ einfach mit dem schlechten Ende zufrieden geben.
Als etwas motivierterer Spieler kann man sich richtig reinhängen und wird daraufhin mit e0iner besseren Endsequenz belohnt. Das ist wirklich schwierig. Ich gebe zu ohne Walkthrough wäre mir es nicht möglich gewesen die letzten beiden Drehbücher zu finden. Aufgrund der schnellen Action und der Drehbuchsuche ist der Wiederspielwert gemessen mit anderen Jump and Runs deutlich höher.
4 / 5
Bewertung und Fakten
Insgesamt ist das Spiel absolut rund gestaltet, es macht Spaß und es ist sehr herausfordernd. Wahrscheinlich werden Leute welche die Serie nicht kennen weniger Gefallen an dem Spiel finden. Es ist günstig zu finden und eine ziemlich einmalige Jump and Run Erfahrung auf dem SNES.
Genre: Jump and Run
Preis: circa 14 € bis 20 € (gebrauchtes Original bei ebay)
Schwierigkeit: Mittel bis schwer
Atmosphäre / Story: 4,5 / 5
Grafik: 5 / 5
Spielmechanik / Gameplay: 3,5 / 5
Musik und SFX: 2,5 / 5
Steuerung: 3,5 / 5
Spaßfaktor: 4 / 5