Ultraseven Jap Modul

Ultraseven

Ein in Deutschland ziemlich unbekanntes Franchise ist die tokusatsu TV-Serie Ultraseven die von 1968 bis 1969 fürs japanische Fernsehen produziert wurde. Die Serie selbst war für damalige Verhältnisse anspruchsvoll produziert und ein großer Erfolg in Japan. Die Serie ist übrigens auf youtube verfügbar, zumindest auf Englisch. Ultraseven ist die Nachfolgeserie zu Ultraman, die im Grunde so etwas wie der Vorläufer der Power Rangers waren. Taugt das Kampfspiel zur Serie etwas?

Atmosphäre / Story

Was auch immer dort passiert, anscheinend wurde Ultraseven zwischendurch gekreuzigt.

Der Story Modus, den dieses Spiel tatsächlich hat, erzählt in kurzen Zwischensequenzen eine Story, aus der ich ohne Japanisch Kenntnisse nicht schlau wurde. Doch das war nicht allzu schlimm, denn irgendwie erklärt sich die Handlung von selbst, böse riesige Monster sind da. Du bist Ultraseven und klatscht die Monster weg.

Japanische Fernsehwerbung.

Atmosphäre ist mittelprächtig. Das Feeling einen Riesen zu steuern der andere Riesenviecher bekämpft und dabei kleine Berge und Hochhäuser um sich herum hat, ist aber schon ganz witzig.
3,5 / 5

Grafik

Ultraseven VS Alien Metron im Sonnenuntergang.

Nicht nur, dass die Charaktermodelle verdammt pixelig sind, dann bewegen sich auch noch die Charaktere alle unfassbar unflüssig. Mir ist nicht klar, wie man es hinbekommen hat, dass die Bewegungen dermaßen hölzern wirken. Die Hintergründe sind definitiv angenehmer für das Auge, allerdings ist dort nicht besonders viel Abwechslung zu sehen. Irgendwie sieht das alles einfach nur lustig aus – aber lustig auf die schlechte Art.
1,5 / 5

Spielmechanik / Gameplay

Hier kommt ein schwieriges Thema, denn Ultraseven ist kein typisches Kampfspiel wie man es von Mortal Kombat oder Street Fighter erwartet, hier muss etwas mehr tun als nur die Lebensenergie des Gegners auf null zu senken.

Ein paar kleine Shoot Em Up Einlagen gibt es auch zur Auflockerung.

Was bei Ultraseven anders läuft als bei gewöhnlichen Kampfspielen

Bei Ultraseven ist es nötig die Lebensanzeige auf null zu senken und diesen mit einem Level 4 Finish Move zu besiegen. Anders lässt sich der Gegner nicht besiegen. Energieangriffe, also Fernkampfangriffe brauchen aber die Leiste für Spezialangriffe auf. Die Energieleiste für Spezialangriffe lädt sich mit der Zeit auf, man kann keinen Einfluss darauf ausüben. Das führt häufiger dazu, dass man Zeit totschlagen muss, dazu schlägt man entweder wortwörtlich auf den Gegner ein – oder man läuft Weg. Da die Stages alle unendlich weit nach links und rechts gehen, ist das auch gut möglich.

Eleking verliert seinen Kopf nach dem Finish Move.

Was man außerdem tun kann, ist gegnerische Energieangriffe zu reflektieren. Was ich sonst aus keinem Kampfspiel kenne. Wenn man endlich L4 erreicht hat, führt man einfach über den Druck der A-Taste den Finish Move aus. Dieser führt, je nachdem gegen wen man kämpft zu unblutigen Enthauptungen oder Verstümmelung der Gegner oder sie explodieren.

Die Gegner selbst kämpfen trotz ihrer beschränkten Moves alle etwas anders, wodurch man darauf achten muss, wie dieser zu bekämpfen ist. Bevor man jedoch mit Ultraseven in den Kampf zieht, hat man die Möglichkeit eines von 3 verbündeten Monster in den Kampf zu schicken um den Gegner vorzuschwächen. Zudem erhält man anhand der Punkte, die man sich erkämpft, Continues und da das Spiel nicht gerade einfach ist, sind diese auch notwendig. Zwischendurch wird in Form von Bonus Stages, etwas Abwechslung geboten, diese sind kurze Shoot Em Up Einlagen.

Was bei Ultraseven schlechter läuft als bei anderen Kampfspielen

  • Es gibt keinerlei Kombos
  • Die einzigen Nahkampfangriffe, die man hat sind Y-Taste oder Oben + Y-Taste oder springen und Y-Taste
  • Fernkampfangriffe werden über die A-Taste ausgelöst
  • Das Level der Fernkampf-Angriffsstärke (und damit auch die Animation) wird über die L und R-Taste geregelt
  • Man kann nicht blocken
  • Man kann nicht aus der Hocke angreifen

Es gibt somit viel Lobenswertes am Gameplay aber auch genauso viel Schimpfenswertes. Nichtsdestotrotz kommt man nicht Drumherum zu sagen, dass sich Ultraseven interessant spielt.
3 / 5

Musik und Soundeffekte

Sehr uninspirierte Musik, passt in den meisten Fällen gar nicht zu einem Kampfspiel. Generell hat die Musik auch rein qualitativ einen minderwertigen Klang, es kommt einem vor als sei die Musik aus einem NES Spiel.
2 / 5

Steuerung

Die Steuerung war so steif, dass ich das Spiel am liebsten gegen die Wand geworfen hätte. Als wären die langsamen Moves nicht schlimm genug, dann steuern und bewegen sich wirklich alle Charaktere identisch und zwar unfassbar träge. Gerade Kampfspiele leben doch von ihrer Agilität und hier trampelt man irgendwie vor sich hin. Nur die Rückwärtsrolle erfolgt ungewohnt schnell.
1,5 / 5

Spaßfaktor

Im Versus Modus kann man ausnahmsweise auch mal die Monster spielen.

Da dies ein wirklich ungewöhnliches Kampfspiel ist, welches nicht das 0815 Gameplay verfolgt, das man schon so oft vor sich hatte, macht dieses Spiel tatsächlich Spaß. Zumindest sobald man herausgefunden hat wie genau der Hase läuft. Wäre es technisch nicht so verkrüppelt, hätte es garantiert sogar einen soliden Wiederspielwert. Den hat es aber nicht wirklich. Der Versus Modus ist relativ witzlos, da sich die Figuren alle gleich spielen. Der Story Modus ist ziemlich abgedreht und auch wenn ich nichts verstanden habe, so musste ich zumindest stellenweise lachen, was ja auch irgendwie spaßig ist.
3 / 5

Bewertung und Fakten

Ultraseven blickt stolz dem Himmel entgegen.

Ultraseven weist eine andersartige Herangehensweise ans klassische Kampfspielgenre auf und bietet einen Storymodus der Fans wahrscheinlich freuen würde. Insgesamt wird das Spiel aber aufgrund der lahmen Grafik und noch lahmeren Steuerung stark getrübt. Es ist auch unfassbar schade, dass hier keine individuellen Kombos vergeben wurden, ein Kampfspiel ohne Kombos, was ist das denn? Na ja, trotz allem empfand ich das Spielerlebnis als lohnenswert, gerade da man das Spiel für Kleingeld erwerben kann.

Genre: Kampfspiel
Preis: circa 6 € bis 10 € (für ein original Jap Modul auf ebay)
Schwierigkeit: Wählbar

Atmosphäre / Story: 3,5 / 5
Grafik: 1,5 / 5
Spielmechanik / Gameplay: 3 / 5
Musik und SFX: 2 / 5
Steuerung: 1,5 / 5
Spaßfaktor: 3 / 5

Gesamt: 2,42 / 5

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