Hana no Keiji: Kumo no Kanata ni
Ja, langer Titel. Finde ich auch super. Das Spiel erschien offensichtlich niemals außerhalb Japans und erblickte das Licht der japanischen Welt im Jahre 1994 und stammt von Yojigen. Leider existiert kein Englisch Patch aber ich habe mich trotzdem gewagt, denn Hana no Keiji: Kumo no Kanata ni ist ein Genremix aus Kampfspiel und Visual Novel.
Atmosphäre / Story
Aufgrund der Sprachbarriere bin ich ratlos, worum es genau in Hana no Keiji geht. Alles was ich herausfinden konnte ist, dass das Spiel auf einem gleichnamigen Manga basiert, über den man gar nicht so viel herausfinden kann.
Im Storymodus spielt man einen rothaarigen Kämpfer mit einer Lanze, dieser scheint irgendwie durchs Land zu streifen und gerät dabei in allerlei Konfrontationen mit anderen Kämpfern.
Die Inszenierung ist für ein Kampfspiel ansprechend. Es gibt wirklich zahlreiche animierte Sequenzen und unfassbar viel Text. Denn genaugenommen handelt es sich hier nicht nur um ein Kampfspiel, sondern um einen Genremix aus Kampfspiel und Visual Novel.
3 / 5
Grafik
Der Detailgrad der Kämpfe ist etwas geringer und bietet eine für Super Nintendo Verhältnisse pixeligere Grafik. Dennoch sind die Kämpfer ziemlich detailliert. Besonders gut gefallen mir die vielen Waffen, die von den Kämpfern benutzt werden. Die Bewegungsabläufe könnten etwas flüssiger ablaufen. Teilweise können sich die Hintergründe im Laufe des Kampfes verändern.
Die Texte sind schön visualisiert, viele kleine Animationen runden das Bild ab. Der Detailgrad könnte höher sein aber es passt.
Gelegentlich gibt es mal eine vordere Ebene, die zwar schick aussieht aber leider ein wenig das Kampfgeschehen verdeckt, wie z.B. durch Bäume.
3,75 / 5
Spielmechanik / Gameplay
Allgemein zu den Kämpfen:
Spielerisch hält sich die Vielfalt an Moves in Grenzen, die Ausführung läuft aber gut und die Tatsache, dass man mit Waffen kämpft, bietet eine interessante Abwechslung zu den meisten anderen SNES Kampfspielen. Wenn man an bestimmter Stelle häufiger getroffen wird, verliert man seine Waffe und muss diese aufheben, ansonsten sind die Angriffe schwächer und haben eine kürzere Reichweite, ähnlich wie in Samurai Showdown.
Versus-Modus:
Dieser läuft leider nicht wie ein Arcade Modus ab, sodass man nicht mit einer zufälligen Reihenfolge an Gegnern konfrontiert wird, sondern man muss sich jedes mal selbst einen Charakter wählen und auch den Gegner und eigentlich war es das auch. Ein Arcade Modus wäre hier viel angebrachter gewesen. Jegliche Visual Novel Elemente entfallen hier.
Story-Modus:
Hier kann man nur den Rothaarigen spielen, also fast nur. Ganz selten mal, je nach Entscheidung, spielt man auch mal einen anderen Charakter. Die Kämpfe können manchmal etwas hart ausfallen, ist aber nicht so wild, da man endlos viele Versuche hat. Zum Visual Novel Anteil kann ich nicht viel sagen. Es gibt sehr viele Texte und sehr viele Entscheidungen, die man treffen muss, wie viel Auswirkung diese haben, ist mir ebenfalls unklar. In diesem Modus sollte man sich aber darauf gefasst machen, dass es viele Texte gibt. Das bedeutet, man muss sich circa 5-10 Minuten lang durch Texte durchklicken, bis der nächste Kampf beginnt. Sowas ist bestimmt nicht jedermanns Sache, außer man kann Japanisch.
3 / 5
Musik und Soundeffekte
In Hana no Keiji dudeln relativ bescheidene klassische Japanklänge herum, die keine großartige Melodie haben oder irgendwie Spannung erzeugen. Jedoch passen die Lieder atmosphärisch ganz gut.
Die Soundeffekte sind ziemlich in Ordnung, gerade da auch ganz gute Voice Samples vorkommen.
3 / 5
Steuerung
Hana no Keiji hat eine mehr als nur passable Steuerung. Gerade der Hauptcharakter, den man im Storymodus spielt, steuert sich sehr eindeutig. Kurzgefasst verhält es sich nicht wie in Street Fighter:
- X: Leichter Angriff
- Y: Mittlerer Angriff
- A: Stärkerer Angriff
- B: Stärkster Angriff
Hoffentlich seht ihr direkt was ich meine, in Street Fighter war es so, dass man auf Y den schwachen Schlag hatte und auf X den starken Schlag. Je nach Charakter ist das mal ein Angriff mit einer Waffe, oder auch ein Tritt.
Die Tasten L + R bleiben funktionslos, was nicht so gut ist aber auch kein Beinbruch.
3,75 / 5
Spaßfaktor
Ohne Japanisch zu können, machen die Textpassagen in Hana no Keiji offensichtlich keinen Spaß. Das kann ich nicht schönreden aber es könnte deutlich schlimmer sein, denn immerhin lassen sich die Texte durchklicken, ohne dass man in irgendwelchen Loops stecken bleibt. Somit lässt sich der Story Modus auch ohne Japanisch Kenntnisse durchzocken.
Generell laufen die Kämpfe etwas anders ab, als in vielen Kampfspielen für den SNES. Nur wäre es deutlich witziger, wenn es einen Arcade Modus gäbe. Der Versus-Modus kann aber auch durchaus für ein wenig Freude sorgen, da man auf diesem Weg, die unterschiedlichen Charaktere selbst spielen darf und diese sind tatsächlich sehr unterschiedlich vom Kampfverhalten her. Problem ist nur, dass es zu wenig Charaktere gibt, 8 sind nicht genug und dass man nur einen Typen im Storymodus spielt ebenfalls.
2,5 / 5
Bewertung und Fakten
Man kann nicht leugnen, dass Hana no Keiji ein einmaliges Spielerlebnis auf dem Super Nintendo bietet. Denn von einer Kombination aus Kampfspiel und Visual Novel habe ich noch nie gehört. Nur leider hat man ohne entsprechende Sprachkenntnisse nicht so viel davon. Einen Übersetzungspatch gibt es bisher nicht.
Andererseits ist das Spiel trotzdem durchspielbar und bietet durchaus interessante Spielelemente. Auch stilistisch weicht es von vielem ab, was man sonst so kennt für den SNES.
- Ungewöhnlicher Genremix
- Kämpfer mit Waffen
- Interessanter Stil
- Ohne Japanischkenntnisse weniger interessant
- Wenig Charaktere
Diese einmalige Kombination erschafft ein Spiel, dass ich nicht unbedingt jedem empfehlen würde, solange keine Übersetzung existiert aber Enthusiasten von Kampfspielen können hier getrost reinschauen und ich garantiere, dass man locker 2-3 Abende mit Hana no Keiji verbringen kann.
Genre: Visual Novel / Kampfspiel
Preis: circa 20€ bis 40€ für die japanische NTSC Version auf ebay.
Schwierigkeit: Einfach bis Mittel
Atmosphäre / Story: 3 / 5
Grafik: 3,75 / 5
Spielmechanik / Gameplay: 3 / 5
Musik und SFX: 3 / 5
Steuerung: 3,75 / 5
Spaßfaktor: 2,5 / 5
Gesamt: 3,17 / 5
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