The Chaos Engine (a.k.a. Soldiers of Fortune)

Nach langer Zeit mal wieder ein topdown Run and Gun. Diesmal von Microprose und Bitmap Brothers. Das Spiel erschien 1993 und wirkte recht erwachsen. In den USA erschien das Spiel unter dem Titel „Soldiers of Fortune“. Wenn man heute kurz drüber blickt, könnte man meinen das Spiel sei irgendwie mit Shadowrun oder Fallout verwandt – ist aber nicht der Fall. Aber was ist The Chaos Engine sonst?

Atmosphäre / Story

Chaos Maschine bringt Raumzeitgefüge durcheinander… Dinos 🙂

Das Setting von The Chaos Engine versteht sich als Steampunk. Stammt aber von keinem bekannten Franchise, wie Shadowrun oder ähnlichem ab. Nichtsdestoweniger hat man sich bei der Welt und der Story drumherum durchaus Mühe gegeben.

US-Werbespot von damals.

Leider kriegt man von der Handlung nur kaum etwas mit. Die Handlung wird im Intro und Outro angedeutet und das war’s. Diese hätte sich ruhig Schritt für Schritt, nach jedem Level, entfalten können aber darauf hat man leider verzichtet.
3,25 / 5

Grafik

Stilistisch ist The Chaos Engine weitestgehend konsistent. Die Welt ist schmutzig und dystroph. Die Charaktere und Gegner sehen recht gut aus, bewegen sich aber leider sehr steif.

Komische Echsenmenschen lungern herum.

Nicht selten kommt es zu Slowdowns, gerade bei zu vielen Gegner auf dem Bildschirm. Das nervt, da das Spiel ohnehin nicht allzu schnell abläuft.
3,25 / 5

Spielmechanik / Gameplay

Man läuft herum und schießt auf alles was sich bewegt. Dabei gibt es nur normale Gegner und keine Bosse, das ist bisschen schade. Was es aber gibt, sind durchaus durchdachte Level, in die man nicht einfach nur bescheuert ballernd durchläuft, wie in Total Carnage, sondern die richtigen Wege öffnen muss. Dies passiert meist mithilfe von Schlüsseln oder durch das Töten von Gegnern.

Charakterwahl – 6 Antihelden stehen zur Verfügung.

Man hat die Wahl zwischen 6 Charakteren, einen spielt man selbst, einen weiteren spielt die CPU oder eben ein zweiter Spieler. Folgende Charaktere gibt es:

  • Brigand
    • Spezialwaffe 360 Grad Schuss
    • Angriffsstärke mittel
  • Gentleman
    • Verfügt über eine Karte der Gebiete
    • Angriffsstärke mittel
  • Mercenary
    • Spezialwaffe ist die Bombe
    • Angriffsstärke mittel
  • Navvie
    • Hat einen der längsten Lebenspunktebalken
    • Angriffsstärke hoch
  • Scientist
    • Kann heilen
    • Angriffsstärke niedrig
  • Thug
    • Ähnlich wie Navvie, kann viel einstecken und wirft Molotovs
    • Angriffsstärke hoch
Statusbildschirm mit Auflevelmöglichkeiten.

Abgesehen davon sammelt man Geld. Mit diesem kann man sich diverse Statuswerte upgraden, wie Geschwindigkeit oder Waffenstärke und sich auch Leben davon kaufen, denn diese verliert man recht schnell. Mann kann also schon behaupten, das Spiel hat Rollenspielelemente.
4 / 5

Musik und Soundeffekte

Die Musik in The Chaos Engine hat so ihre Höhen und Tiefen, hält sich aber stilistisch recht konsistent. Es sind raue harte Klänge, die denen aus Battle Cars und X-Kaliber 2097 ähneln und somit passend sind. Leider klingt aber auch hier alles ziemlich gleich und qualitativ überwiegend unterdurchschnittlich.

Die Soundeffekte sind sehr durchschnittlich. Es wundert mich ein wenig, dass die Schüsse keinerlei Geräusche machen, derartiges Feedback wäre wahrscheinlich nicht verkehrt. Positiv überraschten mich die Voicesamples die ziemlich gut verständlich sind.
2,5 / 5

Steuerung

Einer der größten Kritikpunkte an The Chaos Engine ist für mich tatsächlich die Steuerung, denn es gibt so ein paar Features, die man erwarten würde, wenn man sich das Spiel so anschaut, doch diese gibt es nicht.

Diagonal schießen ist Mist.

Zu diesen Features gehört unter anderem, dass man nicht gleichzeitig laufen und schießen kann. Das fühlt sich befremdlich an und fehlt irgendwie. Hinzu kommt, dass der Schuss-Strahl, den man mit jeder Waffe von sich gibt, nicht flüssig übergeht, sondern mit jeder neuen Ausrichtung unterbrochen wird. Man kann also nur in 45-Grad-Abstufungen schießen. Also OBEN, OBEN + LINKS, LINKS usw… Wo befinden sich gerne die Gegner? In den Zwischenräumen!!! Und diese gehen ungestört auf einen zu und man muss die Position wechseln und erneut schießen, um diese treffen zu können… und das ist unnötig anstrengend.
2,5 / 5

Spaßfaktor

Irgendwie macht The Chaos Engine schon Spaß, denn es ist bei weitem nicht so monoton wie Total Carnage und bietet eine einigermaßen interessante Welt. Vieles läuft technisch schief aber zum Glück hat man immer einen zweiten Spieler dabei, egal ob CPU oder Mensch und irgendwie rettet diese Duo-Action den Spaßfaktor ein wenig.

Die Qual der Wahl.

Die Tatsache, dass man seine Charaktere aufleveln kann, wodurch das Spiel leichte RPG Elemente enthält, erhöhen auf jeden Fall den Wiederspielwert. Sind aber leider nicht ausgefeilt genug, um einem Vergleich mit Fallout standzuhalten oder irgendeinem SNES Rollenspiel.
3 / 5

Bewertung und Fakten

Meine Güte, dieses Spiel hat so viele gute Ansätze und tonnenweise Potenzial, doch leider hat man viele Dinge mittelmäßig bleiben lassen. Wäre die Charakterentwicklung etwas durchschaubarer, die Steuerung intuitiver und genauer, die Musik ein Stück aufpolierter und würden sich Ansätze von Story finden lassen… ich garantiere, das Spiel wäre ein Knaller geworden, das jeder gerne in seiner Sammlung hätte.

Hilfe, der Mutant hütet den Schlüssel!
  • 2-Spieler Option
  • RPG-Elemente
  • Dystrophisches Steampunk Szenario
  • Laggt häufiger
  • Gewöhnungsbedürftige Steuerung
  • Nicht so toller Sound

So wie es ist, bleibt The Chaos Engine ein solides 2-Spieler Action-Spiel, welches man nicht unbedingt alleine spielen muss, außer man steht auf diese dystrophen Steampunk Szenarien.

Genre: Run and Gun / Rollenspiel
Preis: circa 60€ bis 80€ bei ebay
Schwierigkeit: Sehr Schwer

Atmosphäre / Story: 3,5 / 5
Grafik: 3,25 / 5
Spielmechanik / Gameplay: 4,25 / 5
Musik und SFX: 2,5 / 5
Steuerung: 2,5 / 5
Spaßfaktor: 3 / 5

Gesamt: 3,17 / 5

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