Might and Magic II Pal Modul

Might and Magic II

Dungeoncrawler Rollenspiele waren ein boomendes Spielgenre zu DOS Zeiten. Interessenterweise waren diese fast ausschließlich westliche Produktionen, ganz im Gegensatz zu den vielen tollen Rollenspielen aus Japan für die Nintendo Konsolen. Die Spielefirma New World Computing brachte die vielen Might and Magic Spiele heraus. Wodurch die Spiele besonders auffielen? Komplexes Gameplay und richtig beschissene Grafik. Gilt das auch für Might and Magic II auf dem SNES? Das Spiel wurde 1988 veröffentlicht und 1990 für den Super Nintendo portiert.

Atmosphäre / Story

Fieser Einstieg, es gibt keinerlei Intro oder ähnliches. Du wirst gezwungen eine Party zu erstellen (denn die vorgefertigten Charaktere sind Mist) und dann läufst du rum. Ohne Hinweise, was Sinn machen könnte. Dann erfährst du von Ratten im Keller und sorgst für Ordnung und ein Pferd mit Flügeln schwatzt dich voll.

Oh äh, hallo Pferd.

Der einzige kleine Teil an Atmosphäre den ich finden konnte, war in den Dungeons, in denen man sich verläuft, Geheimgänge findet, auf’s Maul bekommt und mit Glück auflevelt. Einfach ein recht generisches Dungeoncrawler Feeling.
2 / 5

Grafik

Ich glaube niemandem muss man groß erklären, dass die Grafik ziemlich Kacke ist. Und dabei geht es mir nicht um die pixeligen Charaktere oder Monster oder die animationslosen Angriffe, damit kann ich gut leben. Was richtig beschissen ist, ist die komplette Fortbewegung und der Mangel an Orientierung der dadurch entsteht. Das führt dazu, dass man beim Steuern im Grunde nur auf die Karte guckt.

Wieso auch immer die Festung kein Dach hat…

Teilweise sind Lücken zwischen Wänden, durch die man nicht gehen kann aber man glaubt, man könnte. Alles sieht furchtbar gleich aus, wodurch einfach alles irritiert. Man sieht Schilder, Gegner oder irgendwelche besonderen Dinge auf der „Spielfläche“ nicht, erst wenn man das richtige Feld betritt, so ploppen diese auf einmal auf. Die Grafik macht das Spiel zum Irrgarten. Richtige Animationen existieren nicht, was irgendwie beeindruckend ist.
1,75 / 5

Spielmechanik / Gameplay

Die Monster sehen schon ganz gruselig aus.

Jeder der schonmal einen Dungeoncrawler gespielt hat, weiß exakt, was ihn in Might and Magic II erwartet. Man läuft rum, führt Dialoge, kämpft mehr oder weniger aussichtslose Kämpfe und versucht den richtigen Weg zu finden und das kann dauern.

Solide Auswahl, kann man als D&D Fan nicht meckern.

In diesem Design Wirrwarr findet sich aber eine durchaus komplexe Spielmechanik. Diese beginnt bereits bei der Charaktererstellung, man würfelt Charakterattribute aus a la Baldurs Gate, wählt eine passende Klasse, einen Job und ein Geschlecht. Die Vielfalt an Zaubern, Waffen und Gegnern ist hoch und auch die Dialoge und sonstige Spielmechaniken und Skills sind vielfältig, zahlreich und kaum bis gar nicht erklärt.
3 / 5

Musik und Soundeffekte

Das Wenige an Gedüdel, das existiert, ist relativ belanglos und einigermaßen typisch für die meisten DOS-Spiele damals, die häufig mit sehr kleinen Budgets entwickelt wurden. Stimmung bringt das leider nicht mit. Die wenigen Geräusche, die man hört klingen stumpf und nerven eher als irgendwas anderes.
2 / 5

Steuerung

Liebt ihr es nicht auch auf diese Weise Ausrüstung anzulegen und zwischen den Gruppenmitgliedern zu tauschen? *würg*

Die Steuerung steht einem bei Might and Magic II irgendwie im Weg. Man merkt, dass das Spiel eigentlich für Heimcomputer entwickelt wurde. Ganz speziell in den Menüs und der Navigation durch diese Menüs… es ist wenig Controller freundlich.
2,75 / 5

Spaßfaktor

Wer sich überwindet, sich da intensiv hineinzufuchsen, der wird durchaus belohnt mit einer komplexen vielfältigen Spielerfahrung. Aber man muss diese exponentielle Lernkurve aushalten können und das ist schwierig.

Für mich: Ausweglos.

Sollte man das Spiel verstehen, so wird man im Grunde immer wieder dieselben Aufgaben bewältigen und zum Schluss, naja findet es selbst heraus. Oder eben nicht. Nimmt euch keiner übel. Und als wäre all dies nicht genug, dann ist das Spiel auch noch unfassbar schwierig und man läuft ständig in Kämpfe rein, in denen man chancenlos zerfetzt wird.
2,5 / 5

Bewertung und Fakten

Dungeoncrawler sind nicht jedermanns Sache, was ja auch ok ist. Ich mag dieses RPG-Subgenre eigentlich ganz gerne. Aber Might and Magic II ist reichlich unausgereift auf technischer Seite und das schmälert den Spielgenuss enorm. Might and Magic III sieht da schon deutlich besser aus, rein technisch betrachtet. Might and Magic VII habe ich auf dem PC gespielt und das verdammt gerne. Trotz der schlechten Grafik aber in Teil 7 konnte man sich deutlich besser orientieren und hatte auch etwas mehr durchgängige Story und ein paar Animationen im Gegensatz zu diesem Vorgänger.

Es ist gut vorstellbar, dass dieses Spiel damals für Begeisterung gesorgt hat aber heutzutage lässt sich nur sagen: Might and Magic II ist verdammt schlecht gealtert. Wer gerne einen Dungeoncrawler aus der Egoperspektive auf dem Super Nintendo spielen will, sollte sich vielleicht lieber am dritten Teil versuchen, der ist zwar sehr selten aber bietet eine wesentlich bessere Optik und ist technisch flüssiger zu spielen.

Genre: Rollenspiel (Dungeoncrawler)
Preis: circa 20 bis 30 € auf ebay
Schwierigkeit: Extrem Schwer

Atmosphäre / Story: 2 / 5
Grafik: 1,75 / 5
Spielmechanik / Gameplay: 3 / 5
Musik und SFX: 2 / 5
Steuerung: 2,75 / 5
Spaßfaktor: 2,5 / 5

Gesamt: 2,33 / 5

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