Mortal Kombat 1 PAL Modul

Mortal Kombat

Neben Street Fighter ist Mortal Kombat wahrscheinlich die bekannteste Kampfspielreihe der 90er und besteht bis heute. Doch warum genau ist Mortal Kombat eigentlich so erfolgreich geworden? Und wie schneidet der SNES Ableger von 1992 ab? Denn seine Popularität erlangte das Spiel vorrangig aufgrund der Arcademaschinen und den damit verbundenen Fatalities. Davor war Midway Games nur in Spiele wie Total Carnage und Terminator 2 involviert und diese waren nicht die dollsten…

Atmosphäre / Story

Ein Kampfspiel hat selten eine große Handlung. Diese erfährt man im Grunde nur durch die Anleitung. Es gibt Texte zu den Charakteren aber diese sieht man nur, wenn man nach dem Spielstart keine Tasten drückt und irgendwann die Charakterportraits starten. Falls man es schafft Mortal Kombat durchzuspielen, gibt es noch einen kleinen Text ohne Animationen, die mehr zu dem Charakter offenbaren. Es ist wirklich wenig aber es ist wenigstens etwas.

Wer geduldig wartet kriegt ein paar Introtexte zu sehen.

Ansonsten ist die Atmosphäre überwiegend durch die düsteren knallharten Klänge, den Ansager und die Schreie der Kämpfer geprägt. Aber ein Detail, welches essenziell etwas zur rauen Atmosphäre beiträgt, ist die Gewalt. Denn die SNES Version von Mortal Kombat ist dank Nintendos familienfreundlicher Politik frei von Blut und auch frei von Fatalities. Somit stark geschnitten. Dies spiegelt sich auch dummerweise in der Atmosphäre wieder.
2,75 / 5

Grafik

Der grafische Stil kann am besten mit dem von Donkey Kong Country verglichen werden. Nur, dass in Mortal Kombat keine fiktiven Affen und andere Tiere kämpfen, sondern echte Menschen fotografiert wurden, woraus wiederum Animationen gemacht wurden, was einfach ziemlich gut aussieht. Nicht nur die Kämpfer, auch die Hintergründe sehen dadurch sehr gut aus.

Nicht mal zu Boden gefallen und schon freut sich Sub-Zero…

Nichtsdestotrotz hat dieser Realismus gepaart mit den pixeligen Rändern und extremen Moves etwas widernatürliches an sich, was mich schon damals gestört hat und auch heute noch tut. Wer mehr zu dem Thema wissen möchte, wie die Sprites für Mortal Kombat aufgenommen wurden, dem kann ich folgendes Video empfehlen:

Making of Mortal Kombat – nur auf Englisch.

4 / 5

Spielmechanik / Gameplay

Mortal Kombat fing mit dem ersten Teil recht spärlich an und brachte nur 7 Kämpfer auf die Matte:

Johnny Cage, Kano, Sub-Zero, Sonya Blade
Rayden, Liu Kang, Scorpion

Das sind alles Charaktere, die sich wacker durch die weiteren 10 Mortal Kombat Spiele gehalten haben. Auch in Mortal Kombat 11 sind diese somit alle spielbar. Abgesehen davon lässt sich noch Goro freischalten aber nur, wenn man das Spiel durchzockt und danach eine irre Tastenkombo eingibt, viel Spaß, falls man sich verdrückt.

Aber genug zur Auswahl. Die Moves sind im ersten Mortal Kombat ziemlich durchschnittlich. Jeder Charakter verfügt über einen Low Punch, einen High Punch, einen High Kick und einen Low Kick (A, Y, X, B). Zudem kann jeder blocken mit L oder R. Diese Standardangriffe sind alle ziemlich identisch. Auch der bekannte Uppercut aus der Hocke wird von jedem Charakter identisch ausgeführt und ist vielleicht einer der besten Angriffe überhaupt in diesem Spiel.

Die Kombo-Moves sind auch recht ähnlich. Die meisten Charaktere haben irgendeine Nahkampfkombo und einen Fernkampfangriff. Der eine oder andere hat noch einen Angriff bei dem er nach vorne oder hinten prescht oder sich wegteleportiert. Die Fernkampfangriffe sind alle ziemlich gleich, abgesehen von denen von Sub-Zero und Scorpion. Sub-Zero kann nämlich seine Gegner einfrieren, selbst in der Luft, und Scorpion zieht mit dem bekannten Spruch „Come here!“ die Gegner an sich heran. Beides sehr nützliche Vorteile.

Fatality kann man sich schenken.

Die Fatalities sind unnötig kompliziert in ihrer Ausführung und ohne Gewalt sinnfrei auf dem Super Nintendo. Ansonsten ist Mortal Kombat rein kampftechnisch eigentlich ziemliche Standardkost. Die wenigen Kämpfer machen das Spielerlebnis ebenfalls nicht so interessant.
3,25 / 5

Musik und Soundeffekte

Wenn Mortal Kombat für eine Sache bekannte ist, abgesehen von den Fatalities, dann ist es der sehr düstere Klang, den das Spiel bietet. Unabhängig davon ob es die Geräusche der Schläge, die Schreie sind oder die Lieder und die damit verbundene Instrumentenwahl, welche häufig durch Trommeln geprägt wird.

Insgesamt klingen die Lieder eher so, als würden sie aus einem Horror B-Movie stammen, der sich um rituelle Opferung dreht. Und tut Mortal Kombat das nicht auch irgendwie? Der ganze Ablauf hat was von einem Ritual mit bestimmten Schritten und der Verlierer wird zerfetzt… ganz schön okkult.

Leider klingen die Sounds insgesamt nicht immer besonders sauber, was gerade bei den Liedern manchmal so wirkt, als wären es unsaubere Rips aus einem anderen Dateiformat. Aber stimmungsvoll ist das Klangbild allemal.
3,25 / 5

Steuerung

Blocken über L oder R ist für mich nicht praktikabel, es dauert deutlich länger als entgegengesetzt zur Blickrichtung zu drücken. Ansonsten ist die Steuerung recht sauber. Ich weiß nicht, ob ich mich verdrücke oder ob der Input nicht ordentlich übersetzt wird aber die Fatalities auszuführen gelingt mir absolut nicht. Während die normalen Kombos kein Problem sind.

In the face!!!

Es kann häufiger zu Situationen kommen, in denen Gegner Moves so ausführen, dass man machtlos ist diese zu blocken oder wegzuspringen. Da hätte steuerungstechnisch irgendeine Art von Blockmöglichkeit notwendig sein müssen.
3 / 5

Spaßfaktor

Die extrem okkulte Atmsphäre gepaart mit der wirren Story und den merkwürdigen Schauplätzen ist nicht so ganz mein Fall. Die starke Zensur nimmt dem Spiel einen wichtigen Aspekt und die geringe Auswahl an Kämpfern hält den Spielspaß nicht besonders lange am Leben. Die etwas simplen Moves, die sich über die Kämpfer hinweg mehr oder weniger wiederholen, machen es fast redundant überhaupt andere Charaktere anzubieten.

Dennoch ist der Stil einmalig auf dem SNES und durchaus interessant. Dass man auch noch ständig in die Situation gerät, dass der Gegner eine Kombokette durchführt die unblockbar ist, gegen die man nichts tun kann ist frustrierend.
2,5 / 5

Bewertung und Fakten

Aus heutiger Sicht ist es gar nicht so leicht nachvollziehbar, warum Mortal Kombat so erfolgreich geworden ist, zumindest wenn man nur das Super Nintendo Spiel betrachtet. Der Erfolg von Mortal Kombat war vor allem durch die original Spielhallenvariante geprägt und den dazugehörigen Film, welcher im selben Jahr erschien wie Mortal Kombat 3.

Bei so viel blau nicht leicht zu erkennen aber da ist einer eingefroren.

Der erste Mortal Kombat Teil war ein durchschnittliches Kampfspiel mit überdurchschnittlicher Grafik und einem verruchten Image. Für viele war das einfach zu „heftig“ und genau das half dem Spiel auf die Sprünge. Aus heutiger Sicht ist hier nicht allzu viel dran, auch wenn es sicherlich kein schlechtes Spiel ist, nur eben auch kein wirklich gutes.

Genre: Kampfspiel
Preis: circa 20€ bis 28€ auf ebay
Schwierigkeit: Schwer

Atmosphäre / Story: 2,75 / 5
Grafik: 4 / 5
Spielmechanik / Gameplay: 3,25 / 5
Musik und SFX: 3,25 / 5
Steuerung: 3 / 5
Spaßfaktor: 2,5 / 5

Gesamt: 3,21 / 5

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