Torneko no Daiboken: Fushigi no Dungeon
Kennt ihr die Mystery Dungeon Spiele? Wie Etrian Mystery Dungeon, Pokémon Mystery Dungeon oder Shiren the Wanderer? All diese Spiele sind von Chunsoft und liefern alle in etwa dasselbe Gameplay. Man läuft in ein zufällig generiertes Dungeon und muss sich bis ans Ende durchkämpfen oder bestimmte Gegenstände finden, die sich darin befinden. Torneko no Daiboken: Fushigi no Dungeon ist der allererste Teil der Mystery Dungeon Spiele und erschien 1993. Dieses Spiel war lediglich als Dragon Quest Spinoff gedacht und featured den verfressenen Händler Torneko (in den USA Taloon genannt). War das Mystery Dungeon Konzept bereits ausgereift?
Atmosphäre / Story
Die Handlung ist wie bei allen Mystery Dungeon Spielen, auch bei Torneko no Daiboken eher simpel gehalten. Torneko bzw. Taloon wie er in der Übersetzung heißt, will mit Frau und Kind in der Nähe eines bekannten Dungeons ein neues Geschäft eröffnen. Die Idee dabei, Abenteuer im Mystery Dungeon bestehen, während Frau und Kind sich um den Shop kümmern. Die gefundenen Schätze werden anschließend dort verkauft. Und genau das passiert auch 🙂 Viel mehr ist nicht los, atmosphärisch aber gelungen.
Der TV Sport war ungewöhnlich aufwendig und kostspielig, gerade da es ein Japan exklusives Spiel war.
3,5 / 5
Grafik
Die Grafik ist sehr scharf und klar, rein stilistisch total wie Dragon Quest. Wem das nichts sagt: es ist ziemlich knallig bunt, der Detailgrad könnte höher sein, enttäuscht aber keineswegs. Was ich persönlich toll finde ist, dass die Waffen und Schilde, die man ausrüsten kann, auch alle unterschiedliche Grafiken haben und man diese auch tatsächlich in Tornekos Händen sieht. Das mag heutzutage nichts Besonderes sein aber früher war es in vielen Spielen so, dass sich durch das Ausrüsten neuer Gegenstände optisch nichts verändert hat. Die Monster sehen ziemlich unterschiedlich aus, haben wie üblich bei den Mystery Dungeon Spielen aber keine allzu detaillierten Animationen. Dafür läuft aber alles absolut flüssig.
4 / 5
Spielmechanik / Gameplay
Wer schon mal ein Mystery Dungeon Spiel gespielt hat, der wird sich hier sehr schnell zurechtfinden. Aber wer diese nicht kennt, hier eine kurze Zusammenfassung:
Man hat eine Basis, in dem Fall der Shop von Tornekos Familie und es gibt ein Mystery Dungeon. Dies ist zufällig generiert, man weiß nie was sich im nächsten Raum befindet, außer man nutzt entsprechende Zauberschriftrollen, welche die komplette Karte entblößen oder die Gegner auf der Karte sichtbar machen. Dabei geht man, Stockwerk für Stockwerk tiefer ins Dungeon. Mit zunehmender Tiefe gibt es härtere Gegner, interessantere Items und mehr Gold aber auch mehr fiese Fallen.
Bei Torneko no Daiboken ist es aber nicht das Ziel irgendwelche Bösen Dämonen auszulöschen, welche die Bevölkerung heimsuchen, sondern ein erfolgreiches Familienbusiness auf die Beine zu stellen. Das bedeutet, der Laden muss ausgebaut werden, um diesen auszubauen benötigt man Gold. Ein Hinweis über den benötigten Betrag erhält man im Haus. Sobald Torneko besiegt wird, verliert er alle seine Level und Items und die Hälfte des Goldes. Also wie man es heutzutage nennt: ein rundenbasiertes roguelike RPG. Das Gameplay mag simpel klingen, ist aber echt gut ausgefeilt.
5 / 5
Musik und Soundeffekte
Die Soundeffekte erinnern absolut an Dragon Quest und viele sind auch definitiv übernommen worden. Was gut ist, aufgrund des Wiedererkennungswerts und weil Torneko no Daiboken ein Spinoff von Dragon Quest ist. Rein Musikalisch ist das Spiel jedoch etwas zu düdelig und versorgt einen eher mit Fahrstuhlmusik als mit passender Fantasy Dungeon Mucke.
3 / 5
Steuerung
Die Steuerung ist super, bis auf einen einzigen Aspekt, nämlich das diagonale Gehen. Da bei Torneko no Daiboken alles rundenbasiert abläuft, kann ein falscher Schritt ziemlich große Probleme verursachen und über Leben und Tod entscheiden und leider gehen die diagonalen Schritte relativ häufig schief. So oft, dass ich versuche diese wenn Gegner in einem Raum sind zu vermeiden. Ansonsten sind die Menüführung, der Kampf etc. absolut easy intuitiv greifbar und nicht frustrierend.
3,5 / 5
Spaßfaktor
Ein wirklich tolles Spielkonzept, mit schöner Grafik, klaren Zielen und absolut abwechslungreichen Leveln, sorgen definitiv für Spaß. Manchmal zwar auch für Frust, da die zufällige Generierung der Level sich auch auf die Itemverteilung auswirkt. So kann es manchmal dazu kommen, dass man im ersten Level bereits eine gute und Waffe und ein gutes Schild findet aber gelegentlich ist es auch so, dass man einfach nichts brauchbares findet und deswegen plattgemacht wird. Nichtsdestotrotz hält sich das ausgewogen und macht sehr viel Spaß, ich würde sogar sagen, dass es süchtig machen kann.
5 / 5
Bewertung und Fakten
Wäre Torneko no Daiboken in Deutschland erschienen, wäre es garantiert ein Knaller gewesen, gerade da es kleine Gemeinsamkeiten mit Harvest Moon aufweist, was ja ohnehin schon sehr beliebt auf dem deutschen Markt war. Das Spiel macht absolut Spaß und wäre aufgrund seiner Autosave Funktion, was ja eher selten bei SNES Spielen ist, ein richtig gutes Spiel für Gelegenheitszocker aber auch für Hardcore RPG Fans zugleich. Viele wird es stören, dass man seine ganzen Level beim Verlassen des Dungeons verliert aber es ist halt eher auf Equipment fixiert und das kann man ja glücklicherweise mit Ausbau des Lagers einbunkern und für zukünftige Reisen mitnehmen. Absoluter Geheimtipp, der wirklich viel Spielzeit fressen kann aber ich muss sagen, ich habe auch wenn ich manchmal richtig fies verkackt habe, jede Minute genossen. Die fröhliche Stimmung im Laden lässt einen den Verlust toller Items schnell wieder vergessen.
Genre: Roguelike Rollenspiel
Preis: circa 17 € bis 25 € (für ein Modul auf ebay)
Schwierigkeit: Mittel
Atmosphäre / Story: 3,5 / 5
Grafik: 4 / 5
Spielmechanik / Gameplay: 5 / 5
Musik und SFX: 3 / 5
Steuerung: 3,5 / 5
Spaßfaktor: 5 / 5
Gesamt: 4 / 5
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