Wario's Adventure PAL Modul

Wario’s Adventure

Ein Wario Jump and Run für den Super Nintendo? Ja klar, Romhacks machen es möglich. Retrodeath, so nennt sich der Ersteller dieses Spiels, hat viel Zeit in diesen Hack investiert und 2015 ein eigenes Spiel, für den nicht so lieben Wario erschaffen – taugt Wario’s Adventure etwas? Oder ist es einer dieser Romhacks, der für die Tonne ist?

Atmosphäre / Story

Die Handlung ähnelt stark denen der Game Boy Spiele: Wario kriegt Wind von einer Insel voller Schätze und will sich diese aneignen. Die Schätze sind dabei in erster Linie Wario Münzen. Also nicht so abwechslungsreich wie auf dem Game Boy.

Pyramiden machen World 2 aus.

Schön ist, dass Wario’s Adventure kein Vanilla Hack ist, sondern wirklich eigene Grafiken, Sprites und Musik bietet, wenn auch nicht viele. Wodurch zwar eine Atmosphäre aufkommt, diese ist aber deutlich eher wie Super Mario World, als wie man sie aus den Game Boy Spielen kennt.
3 / 5

Grafik

Leicht beantwortet, es ist im Grunde einfach die Grafik von Super Mario World, also eine wirklich gute Grafik. Wario’s Adventure leidet hierbei auch nur äußerst selten an Slowdowns, da das Spiel nicht überladen wurde.

Die Wüsten sehen gut uns und Goombas kriegen Arschtritte.

Die eigenen bzw. neuen Hintergrundgrafiken in dem Spiel sehen überwiegend gut aus, einige sogar so richtig hervorragend. Dann gibt es aber auch welche, vor allem in den Höhlen, die eher mäßig gelungen sind. Daher eine ziemlich schwankende Qualität.

Die Sprites sind alle toll und Wario selbst sieht spitze aus und ist kein fauler Farbwechsel des Mario Sprites. Was ich aber absolut nicht begreife ist, dass man in der Startscreen-Demo ein Waluigi Modell sieht, dieses ist aber nicht spielbar. So muss sich Spieler 2 mit einem Colourswap des Wario Charakters abfinden, was ziemlich faul gelöst ist, gerade wenn es ein gelungenes Waluigi Modell gibt.
3,5 / 5

Spielmechanik / Gameplay

Der Antiheld Wario steuert sich was laufen, gehen und springen angeht fast genauso wie Mario. Es gibt einige Unterschiede, denn Wario beherrscht den Wandsprung, kann also zwischen Wänden hin und her springen und zusätzlich kann der große Wario den Rammangriff aus dem Game Boy nutzen. Problem ist nur, dieser Rammangriff ist eigentlich komplett nutzlos.

Der Gegner ist tot in der Wand steckengeblieben. Ein armseliges Ende.

Rein vom Leveldesign her ist Wario’s Adventure ein wenig anders gestrickt als Super Mario World. Es wurde mehr Wert darauf gelegt Gegner etwas fies zu platzieren und korrekt auf diese zu springen. Häufig sind dabei relativ viele Gegner nebeneinander. Präzision ist gefragt. Die wichtigste Waffe ist dabei meist der Schildkrötenpanzer, diese gezielt einzusetzen ist häufig gefragt. Alternative Wege und somit optionale Levels sind ebenfalls enthalten, diese sind aber meistens frustrierend schwierig.

Woran Wario’s Adventure leidet ist definitiv der Mangel an Power Ups. Denn entweder ist man klein oder groß und das war’s. All die interessanten Power Ups aus den Game Boy Spielen existieren hier nicht. Wahrscheinlich liegt gerade deswegen der Fokus auf dem Geschieße mit Schildkrötenpanzern.
3,5 / 5

Musik und Soundeffekte

Musikalisch ist Wario’s Adventure weder nah dran an Super Mario World noch an den Gameboy Spielen. Es ist eigene Musik, die sogar ziemlich gut klingt. Es sind durchaus Ohrwürmer dabei, ob diese aus anderen Spielen entnommen wurden oder extra von jemandem angefertigt wurden ist leider nicht klar. Die SFX hingegen sind 1 zu 1 aus Super Mario World und die sind und bleiben absolut super.
4 / 5

Steuerung

Die Stacheln treffen einen nicht wo man erwartet, die Hit Detection dieser Stacheln ist lausig.

Exakt die Steuerung von Super Mario World und somit eigentlich spitze, einzige Ausnahmen bilden der Rammangriff und die Wandsprünge. Die Wandsprünge steuern sich in Wario’s Adventure super, ist schnell begriffen. Der Rammangriff ist leider nutzlos. Wirklich frustrierend ist die teilweise fragwürdige Hit Detection, in 98% aller Fälle stimmte diese und ist 1:1 wie bei Super Mario World. Aber bei einigen selbst kreierten Elementen ist die Hit Detection richtig schlicht, wie oben auf dem Bild veranschaulicht. Und das raubt einem Stellenweise leider sehr stark die Motivation für dieses Spiel.
3 / 5

Spaßfaktor

Leider ist bei Wario’s Adventure der Spaßfaktor ein schwieriges Thema. Denn betrachtet man z.B. die Level von World 1 ohne das Boss Level, ist eigentlich alles gut, sogar sehr gut. Es ist herausfordernd und es spielt sich anders als Super Mario World. ABEEEERRR… Es gibt einige Stellen die wirklich frustrierend hart sind, wie z.B. der Boss von World 1. Was daran so frustrierend ist? Nun er ist halt einfach sehr schwierig zu besiegen, denn der Boss muss recht oft getroffen werden, dazu hat man eine bestimmte Anzahl an Blöcken, mit denen man den Boss bewerfen muss. Trifft man nicht, hat man verkackt. Das war aber noch nicht alles, denn dieser Boss kann sich als Gamebreaker entpuppen, so führt einer der Angriffe dazu, dass das Spiel steckenbleibt und man sich nicht mehr bewegen kann. Da es keine Zeit gibt die abläuft, durch die man sterben könnte, um es erneut zu versuchen, hilft nur der RESET Button. Besonders ärgerlich, da man nur nach dem Besiegen von Bossen speichern kann. Also muss man wieder alle Levels von World 1 absolvieren… und bleibt vielleicht wieder beim ersten Boss stecken. Ein Horror. Bei über 30 Versuchen blieb das Spiel circa 6 mal stecken bei diesem Boss und ein mal hat der Boss einfach das Level verlassen und mich dumm dastehen lassen. Ich konnte nicht einmal Selbstmord begehen. Das war echt der Mittelfinger schlechthin.

Wenn ich die Bugs nicht mit einberechne würde ich dem Spiel 4 von 5 Punkten geben. Aber diese gelegentlichen Bugs… in Kombination mit den Problem die aus der Hit Detection resultieren, führen zu einem Abzug von 1,5 Punkten, denn ich war schon kurz davor das Spiel an die Wand zu klatschen.
2,5 / 5

Bewertung und Fakten

Ein frustrierendes aber auch häufig spaßiges Spiel. Wario’s Adventure reißt mich völlig hin und her. Einige Aspekte sind soooo gut, andere wiederum echt lächerlich. Insgesamt würde ich es aber schon empfehlen und sagen, dass es noch gerade so ein grenzwertig gutes Spiel geworden ist. Ich würde es aber nur denjenigen empfehlen, die wirkliche Mario Experten sind, denn bei dem Schwierigkeitsgrad, wird reine Wario Sympathie einen nicht weit bringen.

Koole Höhle, man kann hier rein und rausgehen und das Leben liegt immer wieder da 🙂

Einfache Dinge die man hätte besser machen müssen um das Spiel „Sehr gut“ zu machen.
– Mind. 1 Power Up mehr
– Waluigi für Spieler 2
– Gamebreaker überarbeiten, gerade Endgegner
– Dem Rammangriff irgendeinen Sinn geben, z.B. das man damit Blöcke zerstören kann
Nur das hätte gereicht. Schade das Retrodeath dafür kein Update rausgehauen hat, vielleicht tut es ja noch irgendjemand…

Genre: Jump and Run
Preis: circa 30 bis 34 € bei ebay für eine PAL Version
Schwierigkeit: Schwer bis sehr schwer

Atmosphäre / Story: 3 / 5
Grafik: 3,5 / 5
Spielmechanik / Gameplay: 3,5 / 5
Musik und SFX: 4 / 5
Steuerung: 3 / 5
Spaßfaktor: 2,5 / 5

Gesamt: 3,25 / 5

Submit your review
1
2
3
4
5
Submit
     
Cancel

Create your own review

SNES-Testberichte.de
Average rating:  
 0 reviews

Schreibe einen Kommentar

Your email address will not be published. Required fields are marked *.

*
*
You may use these <abbr title="HyperText Markup Language">HTML</abbr> tags and attributes: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>

17 − 12 =