Where in the World is Carmen Sandiego PAL Modul

Where in the World is Carmen Sandiego?

Hier haben wir wieder ein Spiel zur Serie oder war die Serie zum Spiel? Na, ist ja auch egal. Das erste Spiel erschien 1985 und war für seine Zeit garantiert durchaus beeindruckend, denn es gewann viele Preise, vor allem wenn es um Bildung geht. Das Spiel wurde daraufhin für insgesamt 14 verschiedene PC und/oder Konsolensysteme veröffentlicht. EA Canada entwickelte das Spiel dann im Auftrag von Hi-Tech und Carmen Sandiego erreichte 1993 den SNES Markt. Wie schneidet das Retro-Lernspiel im Jahr 2022 ab?

Atmosphäre / Story

Eine grobe Rahmenhandlung existiert in Where in the World is Carmen Sandiego leider nicht. Das Spiel gestaltet sich inhaltlich so, dass man selbst ein Interpol Agent ist, der über seinen PDA (Vorgänger der Tablet-PCs) eine Nachricht erhält zu einem Kunst- oder Schatzraub und dann klärt man diesen.

Alles hat eine Stadt, nur das Hauptquartier nicht.

Irgendwie stehen diese Verbrechen mit einer Geheimorganisation namens V.I.L.E. (das englische Wort für Galle) in Verbindung, diese Verbindung wird aber nicht ansatzweise ausgeführt und man erfährt eigentlich nichts zum Drumherum.

Deutsches Serien-Intro.

Eine wissbegierige Atmosphäre kann aufgrund der Aufmachung durchaus entstehen aber nicht allzu tiefgreifend.
2,25 / 5

Grafik

Leider bietet das Spiel grafisch wirklich gar nichts. Man starrt ständig auf den PDA, links sind immer nur hübsche Bildchen, um das Geschehen zu verdeutlichen und rechts sind die Interaktionsmöglichkeiten.

Viel mehr als 1985 kriegt man nicht zu sehen.

Animationen existieren fast gar nicht und die wenigen, die existieren, sehen nicht toll aus. Die Entwickler haben sich hier das Leben leicht gemacht und dieses 1985 erschienene Spiel ohne große Veränderungen, auf den Super Nintendo portiert und das sieht man. Where in the World is Carmen Sandiego sieht einfach aus, wie ein DOS Spiel und das ist es im Grunde auch.
1,5 / 5

Spielmechanik / Gameplay

Dieses Lernspiel hat spielerisch nichts weiter als Monotonie zu bieten, was passiert ist immer dasselbe:

  1. Missionsbriefing.
  2. Ermittlung am ersten Ort.
  3. Wenn man genug Hinweise auf den nächsten Ort hat reist man hin.
  4. Schritt 3 muss man häufiger wiederholen, solange bis man genug Hinweise auf die Identität des Verbrechers hat und dann einen Haftbefehl ausstellen kann.
  5. Schritt 3 wiederholen, diesmal bis man den Täter findet.
  6. Man hat den Täter, kriegt ein Passwort und eine neue Mission kommt. Wodurch alles wieder bei Schritt 1 losgeht.
Wieder eine Sache, die man heute nicht darf 😀

Exakt dieser Ablauf wiederholt sich nonstop. Wenn man genug Aufträge erledigt, erhält man eine Beförderung, was die Beförderungen bringen leuchtet mir nicht ein. Diese sollen einen irgendwie ermuntern weiterzumachen, bis man dann endlich Carmen Sandiego selbst schnappt und das läuft genauso unspektakulär ab wie der Rest.

Zu wenige Locations machen die Welt von Carmen Sandiego ziemlich klein.

Der Fokus des Spiels liegt aber nicht auf gutem Gameplay oder darauf eine kreative Story zu erzählen, sondern darin ein Lernspiel zu sein, welches dem Spieler Geografie- und Kulturkenntnisse mitgibt und diesen Zweck, kann das Spiel durchaus erfüllen.

Besser erfüllt hätte man diese Lehraufgabe, hätte man der Welt mehr Länder und Städte gegeben, denn diese wiederholen sich ziemlich schnell. Länder wie Deutschland, Österreich, Schweiz, Polen, Spanien oder Hongkong kommen nicht vor. Aber ausgerechnet die Komoren, Mali, Papua-Neuguinea und Ruanda kommen vor.

Was man lernt ist recht simpel gehalten, Städte und Länder, ein paar grundlegende Dinge wofür das Land bekannt ist, welche Währung das Land hat und eigentlich war’s das auch. Aber nun weiß ich, dass Papua Neuguinea den Kina als Währung hat…
2 / 5

Musik und Soundeffekte

Where in the World is Carmen Sandiego hat ein problematisches Hörerlebnis, denn es gibt keine Musik. Nach geschaffter Mission, ertönt eine Jingle, die circa 12 Sekunden lang andauert und das war’s.

Glücklicherweise sind die Soundeffekte ziemlich gut geworden aber es gibt nicht allzu viele davon, da das Spiel sehr passiv abläuft.
1,75 / 5

Steuerung

Das unkomplizierte Gameplay von Where in the World is Carmen Sandiego liefert natürlich keine komplexe Steuerung, man bewegt sich durch übersichtliche Menüs und wählt entspannt eine Option nach der anderen.

Fast alle animierten Szenen in einem Bild.

Das einzige, was mich ein bisschen stört ist, dass man versehentlich die Texte der Zeugen abbricht, weil man ständig herumdrückt und diese dann erneut starten muss, kann aber auch einfach meine ungehaltene Art sein. Hier punktet das Spiel insgesamt ganz klar.
4,5 / 5

Spaßfaktor

Ist Spaß überhaupt das Ziel eines Lernspiels? Darf man sich darüber überhaupt Gedanken machen?

Eingelocht! Harry steht auf Schrumpfköpfe…

Grundlegend ist das Konzept ganz gut und um irgendwie spielerisch dem Nutzer etwas beizubringen, taugt das Spiel auch tatsächlich. Die Befragungen und ständigen Weltreisen sind gerade anfangs ziemlich in Ordnung. Doch dann bemerkt man die Monotonie und das nichts Neues kommt. Besonders hinsichtlich Geographie und Kulturwissen kann man hier etwas lernen.
2,75 / 5

Bewertung und Fakten

Um ein wirklich ein gutes Lernspiel zu sein, hätte Carmen Sandiego mehr Abwechslung nötig gehabt, mehr Umfang und vielleicht ganz kurz zwischendurch mal etwas, dass ich nach Game anfühlt. Man hätte vielleicht kurz mal eine 45 Sekunden Shoot Em Up Einlage einbauen können, um einen flüchtigen Kriminellen aufzuhalten oder ähnliches.

Klischee Igor fährt gerne Limousinen.
  • Guter Ansatz spielerisch dem Nutzer Bildung mitzugeben
  • Kein richtiges Gameplay
  • Alles wiederholt sich
  • Viel zu wenig Länder, Gegner und Hinweise

Eine echte Handlung entfaltet sich entgegen meiner Erwartungen nicht und das ist schade. Wer aber unbedingt ein Lernspiel testen will auf dem SNES, der wird hiermit womöglich den besten Fang gemacht haben. Es wäre richtig gut gewesen, würde das Spiel so starten, dass man in einem bestimmten Land beginnt und dort durch verschiedene Städte muss, solange bis der Verbrecher das Land verlässt und dann könnte man auf dem Kontinent suchen und danach erst auf der gesamten Welt. Aber so wird man den vollen Umfang bereits in der ersten Mission erleben

Es gibt übrigens noch einen weiteren Carmen Sandiego Teil für Super Nintendo, nämlich Where in Time is Carmen Sandiego, doch dieser Titel blieb dem US-Markt vorbehalten.

Genre: Lernspiel
Preis: 15 € bis 25 € auf ebay
Schwierigkeit: Schwer

Atmosphäre / Story: 2,25 / 5
Grafik: 1,5 / 5
Spielmechanik / Gameplay: 2 / 5
Musik und SFX: 1,75 / 5
Steuerung: 4,5 / 5
Spaßfaktor: 2,75 / 5

Gesamt: 2,46 / 5

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