Xardion SFC Modul

Xardion

Lust auf ein richtig abgefucktes Spiel, wie es nur die Japaner herausbringen können? Mit total bizarren Monstern und Umgebungen, die man im Grunde nichts konkret zuordnen kann? Dann ist Xardion genau das richtige. Denn bizarrer wird es auf dem Super Nintendo nur selten, in diesem Mega Man artigen Run and Gun von 1992. Entwickelt von Jorudan, einem Entwicklerstudio von dem ich noch nie gehört habe…

Atmosphäre / Story

Das Szenario ist eine Art bizarre Sci-Fi Dystrophie im Weltall. Die genaue Handlung ist ohne Japanisch Kenntnisse nicht ersichtlich aber spielbar ist das Spiel dennoch einwandfrei, schließlich geht es hier um Action.

Ok aber das Spiel?

Es lief im japanischen Fernsehen sogar ein Werbespot für dieses Spiel der keinerlei Spielinhalte zeigt, sondern stattdessen eine kurze Animesequenz bietet.

Knappes Intro auf Japanisch.

Das ewig bizarre und leicht verstörende Design, ist interessant und tut dem Spiel gut. Da jedes Level vollkommen anders ist aber dennoch meistens bizarr, ist es stilistisch sogar konsistent und aufgrund seines merkwürdigen Charmes teilweise sogar fesselnd.
3,5 / 5

Grafik

Bosskämpfe können echt lange dauern.

Ich glaube im PAL-Bereich sind keine Spiele herausgekommen mit einem derartigen Grafikstil. Die Grafik erinnert mich sehr an Armored Police Metal Jack. Was jetzt nicht unbedingt gut ist aber auch nicht so übel. Denn der Detailgrad ist bei Xardion ein gutes Stück höher. Durchweg ist das Spiel äußerst flüssig. Die abgedrehten Gegner überraschen einen immer wieder mit ihrem Aussehen. Designerisch wirklich originell, rein objektiv grafisch betrachtet, eher Mittelmaß.
3,75 / 5

Spielmechanik / Gameplay

Im Grunde ist alles relativ ähnlich zu Mega Man, jedoch spielt man hier nicht nur einen Charakter, sondern gleich 3 aufeinmal. Wie das geht? Man kann im Menü einfach zwischen ihnen wechseln und jeder hat so seine Vor- und Nachteile, der erste, also der Mech, ist jedoch der besten von den dreien. Dieser schießt schnell und kann relativ hoch springen.

Der Dämon sieht richtig schräg aus.

Der zweite Charakter ist irgendeine Art riesiger Dämon, dieser führt mit seinen Schüssen gleichzeitig einen Nahkampfangriff aus und kann nur nach links und rechts schießen. Der dritte Charakter ist eine Art Robowolf der auf vier Beinen läuft, dieser spring deutlich anders. Dadurch dass er nicht so hoch ist, kommt er durch Tunnel durch.

Nur Mechs können nach oben schießen.

Stellenweise muss man die Besonderheiten der Charaktere ausnutzen. Aber ansonsten heißt es anfangs: so viel töten wie möglich. Denn die Charaktere erhalten Punkte, durch die sie aufleveln. Diese Punkte verliert man nicht, wenn man stirbt und man hat keine Leben, kann also endlos weitermachen und nicht nur das, das Spiel hat eine Autosave Funktion. Eigentlich ist das sogar richtig was besonderes, ich glaube nicht, dass irgendein anderes Spiel für Super Nintendo automatisch speichert.

Den Robowolf fand ich ziemlich nutzlos.

Immer wenn man auflevelt erhält man mehr Lebensenergie und die Angriffe werden stärker. Hin und wieder erhält man einen aktivierbaren Skill dazu und so hat jeder Charakter bis zu 4 Skills. Ach und einen vierten spielbaren Charakter gibt es auch noch…
4,5 / 5

Musik und Soundeffekte

Der Sound ist insgesamt nicht revolutionär, passt aber durchaus zu der echt schrägen Sci-Fi Atmosphäre. Leider sind die Tracks nicht übermäßig komplex aber die Stimmung geht klar. Die SFX sind ok. An einigen wenigen Stellen kann die Musik etwas nervig werden.
2,75 / 5

Steuerung

Was die Steuerung betrifft ist diese echt schwierig zu beurteilen. Grundsätzlich ist diese sehr Mega Man ähnlich. Nur steuern sich die Charaktere etwas schwerfälliger, denn schließlich sind es Mechs oder Riesenroboter, die etwas träge sind. Anfangs nervt das etwas aber man gewöhnt sich daran…

Gut an der Steuerung ist, dass jeder der Charaktere sich anders steuert. Generell würde ich an dem Wolfrobo aber anmerken, dass dieser für einen 4-Beiner viel zu langsam geht.

900 Erfahrungspunkte sind das Maximum.

Und nun das gruseligste am Spiel: Die Menüsteuerung. Obwohl ich das Spiel durchgespielt habe, verstehe ich diese nicht richtig. Um von einem der 3 Menübereiche zum anderen zu springen, muss man L oder R und dann noch irgendeine andere Taste und das Steuerkreuz in eine Richtung drücken. Klingt verwirrend? Ist es auch.
2,25 / 5

Spaßfaktor

Anfangs dachte ich „buh langweilig“. Dann habe ich bemerkt, dass es mehrere spielbare Charaktere gibt, dass man Level erneut besuchen muss und dass man alle Charaktere aufleveln kann … was nicht übel ist. Man könnte sogar soweit gehen zu sagen, dass leichte Metroidvania Aspekte bei Xardion einfließen.

Die Bosse sind durchweg kreativ gestaltet.

Die schräge Welt macht Laune und die Autosave Funktion sorgt dafür, dass der Frustfaktor klein bleibt.

Es gibt Situationen in denen man hoffnungslos unterlegen ist und für den Endgegner benötigt man dringend sehr viele Items, ansonsten kommt man nicht gegen ihn an… und seine 6 verschiedene Formen. Grinding ist also tatsächlich Pflichtprogramm und das kann anstrengend werden.
3,25 / 5

Bewertung und Fakten

Die Normalität täuscht, hier ist absolut gar nichts normal.

Wer glaubt er hätte schon alles gesehen für den SNES, der wird an Xardion nicht vorbeikommen, denn dieses Spiel hat vieles an sich, was ziemlich einmalig ist. Zumindest in der gebotenen Kombination. Es ist ein solides Run and Gun Abenteuer, mit bisschen Köpfchen, es ist nur teilweise leider etwas langsam. Das Aufleveln und die verschiedenen Charaktere machen es aber absolut spielenswert.

Genre: Run and Gun / Action-Adventure
Preis: Circa 10 € bis 17 € für die japanische Version auf ebay
Ab 50 € für die US-Version auf ebay
Schwierigkeit: Mittel

Atmosphäre / Story: 3,5 / 5
Grafik: 3,75 / 5
Spielmechanik / Gameplay: 4,5 / 5
Musik und SFX: 2,75 / 5
Steuerung: 2,25 / 5
Spaßfaktor: 3,25 / 5

Gesamt: 3,33 / 5

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