Mortal Kombat 2

1992 erschien eine Portierung des ersten Teils für Super Nintendo. Ein Jahr später, also 1993, brachte Midway Games mit Acclaim schon Mortal Kombat 2 heraus. Dieser Titel war bis März 2020 indiziert und beschlagnahmt. Allerhöchste Eisenbahn, diesen Titel unter die Lupe zu nehmen.

Atmosphäre / Story

Im Gegensatz zum Vorgänger gibt es ein kleines Textintro, welches dezent die Rahmenhandlung erklärt. Dieses kriegt man aber nur zu sehen, wenn direkt nach Spielstart das Game einfach laufen lässt. Wartet man noch länger kommen Charakterportraits reingefahren.

Ansonsten hat sich nicht viel geändert, düstere Welt, Ansager mit tiefer Stimme und ein kleines bisschen individueller Handlung je Charakter. Diese erfährt aber im Grunde nur, wenn man das Spiel durchzockt und dann eine kurze Abspannsequenz sehen darf. Gute Motivation zum Durchspielen. Aber ein Detail ist anders: aus irgendeinem Grund gibt es keine Zensur mehr!

Eine ganz schicke TV Werbung gab es zu dem Spiel ebenfalls, allerdings nicht bei uns.
3,75 / 5

Grafik

Der Fotostil von Mortal Kombat 2 ist gut gelungen und sieht sogar besser aus als im ersten Teil. Dennoch sieht das alles heutzutage nicht mehr so gut aus wie früher, insofern man keinen Röhrenfernseher hat.

Wer auch immer die beiden sind aber sie sind neu.

Dass einige Charaktere sich extrem ähnlich sehen, finde ich immer noch ziemlich lustig und war irgendwie eine billige Lösung von Midway Games. Andererseits unterscheiden sich zumindest die Kombos und eine geringere Anzahl spielbarer Charaktere ist schließlich auch keine Lösung…

Copy and paste, andere Farbe wählen, Fülleffekt.

Ich glaube, die Moves sind animationstechnisch etwas flüssiger als im Vorgänger und die Performance ist spitze, sodass ein sehr schnelles Gameplay möglich ist. Die Hintergründe nutzen mehr Ebenen und sehen einfach besser aus, auch die Vordergrundebene wird gelegentlich genutzt und das sieht nice aus.
4,5 / 5

Spielmechanik / Gameplay

Der Fortschritt von Teil 1 zu Teil 2 ist enorm. Im ersten Teil gab es nur 7 Kämpfer, doch Mortal Kombat 2 kommt gleich mit 12 Charakteren (und weiteren geheimen Gestalten). Das ist ein sehr guter Schritt, der alle spielerischen Möglichkeiten enorm erweitert.

Der kleinste Kick verursacht literweise Blut.

Aber das war es leider auch schon. Es kommen keine neuen Spielmodi hinzu, wenig Story und die Tatsache, dass alle Kämpfer dieselben Standardangriffe haben, ist irgendwie lahm. In Street Fighter II Turbo ist es bspw. genial, dass man nie genau weiß, was man kriegt wenn man eine Taste drückt und dies erlernen muss. Hier entfällt das und der einzige Unterschied sind die Kombos, denn alle Charaktere bewegen sich zudem gleich schnell.

Schräg, dass die Namen nicht zu sehen sind.

Geschwindigkeit ist übrigens durchaus ein Thema in Mortal Kombat 2, denn hier geht es sehr schnell zur Sache. Man kann die Spielgeschwindigkeit mit einem der schnelleren Turbo Modi aus Street Fighter II Turbo vergleichen. Auch wenn es viele Kämpfer gibt, ist die Anzahl der Kombos je Kämpfer ziemlich gering.

Es ist schräg, dass einige Charaktere mehr Fatalities als Kombos haben. Alle Fatalities bleiben weiterhin nichts weiter als ein grafischer Gag mit komplizierter Ausführung und Freispielen kann man weiterhin nichts.
3,5 / 5

Musik und Soundeffekte

Das Klangbild des Spiels bleibt weiterhin düster aber bei weitem nicht so sehr wie im Vorgänger. Die Lieder sind geringfügig melodischer geworden, klingen aber immer noch nach Horror B-Movie. In den meisten Liedern fällt zudem die Instrumentenwahl sehr ähnlich aus, weswegen die Lieder untereinander ziemlich ähnlich klingen.

Die SFX sind etwas klarer geworden und der Ansager leistet weiterhin gute Arbeit.
3,45 / 5

Steuerung

Es fällt mir sehr schwer mich daran zu gewöhnen, dass man mit den Schultertasten blockt. Die Verteilung, der starken und schwachen Schläge und Tritte entspricht auch nicht dem Street Fighter Layout, was irritiert, wenn man es so gewohnt ist.

Die KI duckt sich selbst auf dem einfachsten Schwierigkeitsgrad gut weg.

Dennoch ist die Steuerung ok. Die Kombos flutschen manchmal nicht so ganz. Speziell die Fatalities wollen mir auch kaum gelingen.
3,75 / 5

Spaßfaktor

Insgesamt bleibt in Mortal Kombat 2 die okkulte Atmosphäre bestehen, ist aber deutlich weniger diabolisch als im Vorgänger. Glücklicherweise wurde die Zensur entfernt, was dem Game einen leichten Kick verleiht, welcher dem Vorgänger fehlte.

Mortal Kombat 2 ist ein verdammt schweres Spiel, dadurch ist es selbst auf dem geringsten Schwierigkeitsgrad kein Zuckerschlecken das Spiel durchzuzocken. Die KI ist extrem aggressiv und geht direkt auf den Spieler zu und kriegt es hin, erstaunlich gut auszuweichen.

Dieses Balancing Problem ist echt ein enorm drückender Faktor. Wer nur gegen einen zweiten Spieler zocken möchte, dem kann das egal sein aber so richtig gut ist das nicht.
3,25 / 5

Bewertung und Fakten

So ganz kann ich auch hier den Hype nicht verstehen aber schon deutlich eher als beim ersten Teil. Es ist kein schlechtes Spiel, gerade aus technischer Sicht und die Anzahl der Kämpfer ist wirklich gut.

Einfach mal kool sein.
  • 5 Kämpfer mehr
  • Keine Zensur
  • Bisschen mehr Story
  • Verrückter Schwierigkeitsgrad
  • Alle haben dieselben Standardmoves

Aber wenn ein Spiel einen derartig brutalen Schwierigkeitsgrad hat, ist das ein guter Grund schnell über die guten Aspekte hinwegzusehen und mit höllischer Inbrunst in den Controller zu beißen. Aber dann kriegt man es irgendwie hin, einen lustigen Fatality hinzukriegen, wodurch der Gegner zerfetzt wird und dann will man doch weitermachen. Eine schräge Hass-Liebe.

Genre: Kampfspiel
Preis: circa 25€ bis 40€ auf ebay
Schwierigkeit: Extrem schwer

Atmosphäre / Story: 3,75 / 5
Grafik: 4,5 / 5
Spielmechanik / Gameplay: 3,5 / 5
Musik und SFX: 3,45 / 5
Steuerung: 3,75 / 5
Spaßfaktor: 3,25 / 5

Gesamt: 3,70 / 5

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