Sufami Turbo

Wer die AVGN Folge zum Aladdin Deck Enhancer kennt, der wird es einfach haben, sich vorzustellen, was ein Sufami Turbo sein soll. Da die Modulpreise bzw. die Modulherstellung alles andere als günstig war, suchte man nach Wegen die Kosten zu senken, um die Spiele billiger anbieten zu können. Bandais Lösung war eine Art „Zwischenmodul“ und dieses wurde sogar offiziell von Nintendo abgesegnet und erschien 1996 ausschließlich in Japan. Das Gerät wurde offiziell von Nintendo genehmigt, doch die Produktion und Vermarktung lagen vollständig bei Bandai...

Was ist ein Sufami Turbo?

Dieses Zwischenmodul enthält bereits einige Chips und Speicher, die normalerweise in den normalen SNES Modulen drin sind. So müssen die kleinen Sufami Turbo Module, lediglich ein Minimum an physischen Komponenten enthalten, wie beispielsweise Musik und Grafiken.

Die Idee ist diesen Adapter in den SNES zu stecken und die kleinen Spielmodule in den Adapter. Ähnlich, wie man es auch vom Super Game Boy kennt.

Frontansicht.

Der wichtige Unterschied ist, dass die Sufami Turbo Spiele alleine nicht lauffähig sind, sondern im Grunde genommen nur „halbe Spiele“ darstellen, welche auf die Rechenleistung und Speichermöglichkeiten des Sufami Turbo Adapters angewiesen sind.

Erhältliche Spiele

Leider war die Spieleauswahl für diese Erweiterung äußerst überschaubar, mit nur 13 Spielen, welche genau wie der Sufami Turbo Adapter alle im Sommer 1996 auf den Markt kamen. Weitere Titel waren angekündigt, wurden dann aber eingestellt oder einfach als normales Super Nintendo Spiel veröffentlicht.

Der Sufami Turbo Startbildschirm.

Die offiziell veröffentlichen Sufami Turbo Spiele sind:

  • Strategie:
    • SD Gundam: Generations Teil 1 bis 6
  • Kampfspiel:
    • SD Ultra Battle: Ultraman Legend
    • SD Ultra Battle: Seven Legend
  • Puzzle-Action / Arcade:
    • Poi Poi Ninja
    • Crayon Shin Chan
    • Gegege No Kitarou
    • Bishojo Senshi Sailor Moon Sailor Stars
  • Jump and Run:

Wie man unschwer erkennen kann, sind die Spiele für diese Erweiterung nur ein weniger größer und dicker als Game Boy Spiele. Allerdings sind die Module noch ein gutes Stück härter und somit deutlich robuster als Game Boy Spiele. Ich möchte es nicht versuchen aber ich bin mir sicher, so ein Modul überlebt es problemlos, wenn man da mal drauftritt.

Sufami Turbo Modul verglichen mit einem Game Boy Modul.

Der Ansatz Spielmodule somit deutlich günstiger veröffentlichen zu können, nämlich circa 3980¥, anstatt der für Super Famicom Games üblichen 5000¥ bis 8000¥ sind schon ein relevanter Unterschied. Heute würde das circa 25€ entsprechen, anstatt 30€ bis 50€ je Spiel. Somit ein wirklich guter Ansatz.

Die Spiele selbst sind für alle, die kein Japanisch können eher problematisch, denn mit den Strategiespielen wird man nicht klarkommen. Die Puzzle-Arcade Games sind nichts Besonderes und nur für Genrefans interessant. Heutzutage erzielen die Spiele äußerst unterschiedliche Preise, Gekisou Sentai Carranger ist hierbei wahrscheinlich das teuerste Game mit über 200€. Die meisten anderen Games sind heutzutage für circa 20€ bis 30€ pro Stück erhältlich, allerdings muss man noch mit Porto und Zoll rechnen, da so ziemlich gar nichts davon in Europa angeboten wird.

Wozu hat der Sufami Turbo 2 Slots?

Ziemlich simpel, Bandai dachte sich als besonderes Feature eine ziemlich gute Sache aus. Denn das Gerät sollte obendrein auch einen Datenaustausch zwischen den Spielen ermöglichen. Aber natürlich waren nicht alle Spiele untereinander kompatibel.

Der Primärslot ist A.

Dies war möglich zwischen den 6 SD Gundam: Generations Games und auch zwischen den beiden SD Ultra Battle Spielen, welche ohnehin sehr ähnlich waren. Poi Poi Ninja konnte mit sich selbst Daten austauschen. Das war es auch schon. Woran das erinnert? Eine ziemlich erfolgreiche Sache, die Nintendo mit Pokémon Rot / Blau Spielen umsetzte, nämlich den Austausch von Daten, das Kämpfen gegeneinander und vor allem ein Spiel in 2 sehr ähnlichen Varianten zu veröffentlichen.

Verarbeitung

Das Gerät ist solide und scheint nicht sonderlich bewegungsanfällig zu sein. Obwohl mein Exemplar offensichtlich gebraucht ist und durch weiß der Geier wie viele Besitzer ging, funktioniert mein Sufami Turbo auf Anhieb, ohne Gepuste oder Reinigungsaktionen. Es fühlt sich stabil an und die Sufami Turbo Games sitzen äußerst fest in ihrem Slot. Es klackt sogar relativ laut beim Einstecken, sodass man sich sicher sein kann, dass die Module fest drin sind.

Über das Innenleben kann ich wenig sagen, da ich keine Ahnung von sowas habe, aber wenn man sich die Platine des Sufami Turbo anschaut und sie mit der eines beliebigen Super Nintendo Spiels vergleicht, kann man auch als Leihe Ähnlichkeiten sehen.

So sieht ein Sufami Turbo von innen aus.
So kann eine SNES Platine aussehen.

Somit musste auf den Sufami Turbo Spielen nicht mehr viel drauf sein und die kleinen Module konnten deutlich leichter und günstiger ausfallen.

Warum der Sufami Turbo nicht erfolgreich war

Das Gerät erfüllt seinen Zweck und es ist schon ein wenig schade, dass so wenige Titel dafür herauskamen. Doch da es kein offizielles Nintendo Gerät ist, sonderlich lediglich von Nintendo abgesegnet wurde und von Bandai hergestellt, sollte die Verwunderung darüber klein sein.

Bandai legte wenig Wert darauf seine Games außerhalb Japans zu veröffentlichten, weswegen der Sufami Turbo sonst nirgends herauskam. Die Tatsasche, dass das Gerät erst 1996 veröffentlicht wurde ist aber wahrscheinlich der entscheidende Knackpunkt an seiner kurzen Lebenszeit, denn im selben Jahr wurde der N64 in Japan veröffentlicht. Alle Sufami Turbo Games wurden im Sommer 1996 veröffentlicht, somit ging das Gerät in der selben Jahreszeit unter, in der es auf den Markt man.

Preis: circa 30 bis 40 Euro bei ebay

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