Zelda: Meadow of Shadows
Es gab einen Mini-Wettbewerb, bei dem sich ein paar Hobby-Romhacker gefunden haben und sich 18 Stunden Arbeitszeit gaben, um einen Zelda Romhack zu erstellen. Einen der Titel, habe ich bereits getestet, nämlich Hidden Trove und ist es Zeit für Zelda: Meadow of Shadows, welches im Mai 2023 von scawful veröffentlicht wurde.
Atmosphäre / Story
An sich hält sich die Handlung sehr knapp, du musst zur Meadow of Shadows (zu Deutsch „Wiese der Schatten“), dort lungert Ganon herum, der muss von dir besiegt werden. Warum von dir? Keine Ahnung aber krall dir gefälligst ein Schwert, weil dein Onkel das gesagt hat!
Die Story ist garantiert nicht Fokus des Spiels, obwohl Meadow of Shadows durchaus mit einigen eigenen Texten trumpfen kann. Allerdings gibt es auch einige nicht so passende Texte, die einfach aus A Link to the Past stammen. Eine Katastrophe ist dies aber bei weitem nicht, denn dieser Romhack kommt mit einer angenehmen Atmosphäre, die dem neuen Stil zu verdanken ist.
3 / 5
Grafik
Da bin ich aber positiv angetan, denn scawful machte es sich zur Aufgabe Meadow of Shadows den Look des GBA Zeldas (The Minish Cap) zu geben. Das wird nicht vollständig übernommen, sondern es entsteht ein nahtlos ineinander übergehender Mix, der wirklich schön anzusehen ist und dadurch mit deutlich knalligeren Farben daherkommt. Der GBA Stil ist nicht in Dungeons zu sehen, nur draußen und in Häusern.
Insgesamt ist die Grafik besser als in Hidden Trove gelungen, da sie durch mehr Neues überrascht und durch Details glänzt. Der einzige Haken ist, dass es kleinere grafische unschöne Stellen gibt (siehe rechtes Bild, der Stein den Link trägt) aber die sind so nebensächlich, dass sie kein Stück stören. Auch die Performance wird nicht negativ beeinflusst, auch wenn es tatsächlich ein paar wenige leicht überladene Stellen gibt, die ruckeln können, nämlich dann, wenn 3 oder mehr Gegner sichtbar sind.
4,5 / 5
Spielmechanik / Gameplay
Neue Gameplayelemente kommen in diesem Romhack nicht hinzu. Es bleibt das klassische Zelda Gameplay bestehen, was ja auch völlig in Ordnung so ist. Hierbei ist scawful die Rätselgestaltung in der Außenwelt dermaßen gut gelungen, dass es sich wie eine schöne Fusion aus A Link to the Past und dem allerersten Zelda für NES anfühlt. Keine sinnlosen Wege, gute Itemnutzung, alles prima.
Soweit ich das beurteilen kann, kommen nicht alle Items vor aber das ist bei dieser Spiellänge auch wirklich nicht nötig. Überall kann man was finden, wenn man das richtige Item dabei hat und obendrein hat man noch etwas Entscheidungsfreiheit dabei, welches der 3 Dungeons man zuerst angeht, um das berühmte, in diesem Fall lilane Schwert, zu erhalten und Ganon zu besiegen.
4 / 5
Musik und Soundeffekte
Genau wie in Hidden Trove wird auch in Meadow of Shadows die Musik komplett recycelt. Sie kommt aber gefühlt in etwas größerer Vielfalt und bedient den Spieler somit ok. Auch die Soundeffekte sind alle gleich geblieben.
Bei einem Track gibt es bei mir irgendwie Probleme mit dem Stereokanal, wenn die Overworld Theme gespielt wird. Das scheint auch tatsächlich nicht an meinen Kopfhörern zu liegen. Glücklicherweise sind diese Probleme nur auffällig, wenn man genau hinhört.
3,25 / 5
Steuerung
Verglichen mit Hidden Trove steckt man hier in keiner Ecke fest. Leider kann man aber keine Weltkarte und auch keine Dungeonkarten aufrufen, was schon unpraktisch ist. Andererseits muss man diese auch gar nicht erst einsammeln, was den Spielfluss entlastet.
4,5 / 5
Spaßfaktor
In Meadow of Shadows genießt man eine gute Portion Freiheit, das Spiel mag zwar kurz sein, mit circa 2-3 Stunden Spielzeit aber es ist einigermaßen herausfordernd und einfach schön anzusehen, was eine freudige Kombination darstellt. Hier und da wird man sogar mit ganz netten Ideen überrascht, wie in diesem Bosskampf im Dunkeln. Leider gibt es auch hier das Problem, dass man teilweise lieber das Runterspringen vermeiden sollte, da man dadurch glitcht, dies ist mir aber nur in Ganons Schloss passiert.
3,75 / 5
Bewertung und Fakten
Also ich bin begeistert, wenn Meadow of Shadows wirklich nur innerhalb von 18 Stunden entstanden ist, dann bin ich ernsthaft neugierig, wie unfassbar gut ein Romhack sein müsste, in den 100 Stunden Entwicklungszeit geflossen sind. Schade, dass die Spielzeit nicht noch 2-3 Stunden länger ist.
- Eigene Handlung
- Viele Grafikänderungen
- Gelungenes Feeling
- Kleinere Grafikfehler
- Recyclete Musik
Dieser Romhack punktet dadurch, dass er sehr gekonnt das Zelda Spielprinzip umsetzt und den Spieler damit nicht überfordert oder unterfordert, sondern genau richtig ansetzt und das fühlt sich einfach gut an. Mit dem schönen GBA Design, welches ich sonst nicht auf dem Super Nintendo gesehen habe, punktet das Spiel zusätzlich und somit eine Empfehlung für jeden. Da beinahe alles geändert wurde, hat man schon den Eindruck ein neues Spiel vor sich zu haben und nicht nur ein abgewandeltes Original.
Genre: Action-Adventure
Preis: unklar
Schwierigkeit: Mittel
Atmosphäre / Story: 3 / 5
Grafik: 4,5 / 5
Spielmechanik / Gameplay: 4 / 5
Musik und SFX: 3,25 / 5
Steuerung: 4,5 / 5
Spaßfaktor: 3,75 / 5
Gesamt: 3,83 / 5
Submit your review | |
Thorsten
Interessanter Test. Er macht neugierig!
Alex der SNES-Blogger
Danke, es lohnt sich 🙂