Eyra, the Crow Maiden (DEMO)
Ganz schön ungewohnt, eine SNES Demo in 2022 zu testen. Doch Second Dimension arbeitet bereits seit geraumer Zeit an diesem Spiel und hat 2021 diese Demo zu Eyra, the Crow Maiden veröffentlicht. Diese war dann zeitweise nicht mehr auf der Webseite von Second Dimension erhältlich und ist nachdem ich mich mit Second Dimension über Twitter ausgetauscht habe wieder da. Im Rahmen der Demo werde ich Schätzungswerte angeben und keine konkreten Ratings, da das Spiel noch nicht fertig ist und die Demo technische Macken hat.
Atmosphäre / Story
Zur Handlung von Eyra, the Crow Maiden lässt sich anhand der Demo nicht viel sagen. Die Krähendame läuft durch ein antikes oder steinzeitliches Fantasyszenario in dem Skelette und andere Arten von Untoten ihr Unwesen treiben. Die bunte Aufmachung und das Barbarenszenario in der Antike machen aber ein konsistentes, stimmiges Bild.
Aus der Sega Mega Drive Variante des Spiels, die genauso aussieht wie die SNES Version, geht hervor, dass der böse „Internal Marauder“ Leute kidnappt, um Experimente an ihnen durchzuführen, die irgendwas mit einer anderen Dimension zu tun haben (die Second Dimension?? 😀 ). Von ihrem Dorf wird Eyra beauftragt, mithilfe der Krähen, die Gefangenen zu befreien.
Insgesamt nix besonderes aber für ein Jump and Run mehr als ausreichend.
Circa 3,25 – 3,75 von 5.
Grafik
Der gesamte Stil des Spiels erinnert ein wenig an YS III. Sieht aber grafisch nicht ganz nach Super Nintendo aus, sondern eher nach Sega Mega Drive oder Atari ST. Das ist keineswegs schlecht, die Sprites sind halt nur etwas kleiner als in den meisten SNES Spielen. Zudem ist Eyra, the Crow Maiden deutlich bunter und detaillierter als YS III.
Der Detailgrad von Eyra, the Crow Maiden ist durchweg gut. Was mir aber weniger gefällt, ist die relativ geringe Gegnervielfalt. Wie auch die etwas faul gestalteten Hintergründe, denn diese sind rein statische Bildchen ohne mehrere Ebenen. Gerade in einem Jump and Run kann dies für hervorragende Bildtiefe und Atmosphäre sorgen und wird hoffentlich noch ergänzt.
Die SNES Demo wimmelt übrigens vor grafischen Glitches, allerdings ist dies bei einer Demo ok…
Circa 2,75 – 3,75 von 5.
Spielmechanik / Gameplay
Eigentlich ist das Gameplay sehr typisch für ein Jump and Run, man springt herum und kann zuschlagen, dabei hat Eyra standardmäßig ein Schwert. Kann aber auch andere Waffen mit höherer Reichweite finden. Zusätzlich hat Eyra ihre Krähe dabei, diese kann als Angriff mit höherer Reichweite benutzt werden. Aus der Sega Version des Spiels zeigt sich, dass Eyra wohl auch kurze Flüge dank der Krähe umsetzen kann, allerdings habe ich nicht herausgefunden wie das in der SNES Demo funktionieren soll.
Das Leveldesign ist hierbei etwas lahm, da es ausschließlich nach rechts geht, weder nach unten noch oben wird gescrollt. Keine Vertikal-Level wie Türme oder ähnliches. Dadurch ist das Spielkonzept relativ schnell durchgekaut, gerade da die Level sehr lang sind. Weitere Fähigkeiten oder Waffen scheinen nicht auf einen zu warten, was wirklich schade ist.
Wozu man die Dorfbewohner befreien soll ist mir unklar, wahrscheinlich geht es hierbei nur um Punkte. Ebenso das Einsammeln von Münzen erscheint etwas nutzlos zu sein.
Circa 2 bis 3,25 von 5
Musik und Soundeffekte
Häufig haben Homebrew Spiele eine eher lahme Soundkulisse und einen Soundtrack der relativ minimalistisch ausfällt. Dies ist bei Eyra, the Crow Maiden absolut nicht der Fall. Das Spiel hat solide Soundeffekte, sehr gute und vor allem verständliche Voicesamples und eine wirklich fetzige Musik, die vielleicht keine komplexe Arie von Mozart überbietet aber wirklich grandios die Action und das Feeling des Spiels untermalt.
Für ein Spielsetting, was in der frühen Antike oder späten Steinzeit spielt, hätte ich andere Instrumente erwartet und mit Trommeln und ähnlichem gerechnet. Ist hier nicht der Fall und auch wenn es völlig atypisch ist, finde ich das Ergebnis sehr gelungen.
Circa 3,75 bis 4,5 von 5.
Steuerung
Abgesehen davon, dass es steuerungstechnisch noch gelegentlich glitcht, funktionieren Laufen und Springen einwandfrei. Das leichte Momentum, welches Eyra an den Tag legt, fühlt sich intuitiv gut an. Das kurzzeitige Schweben mit der Krähe scheint in der Demo noch nicht zu funktionieren. Mir hat sich teilweise die Sinnhaftigkeit des Distanz-Krähen-Angriffs nicht erschlossen, da er recht selten benötigt wird, man aber wirklich schnell die maximale Menge von 9 einsammeln kann.
Mir fehlt ein Kick aus der Hocke, wenn Eyra läuft und dann in die Hocke geht. Vielleicht ähnlich dem Slide-Kick von Mega Man? Eine höhere Waffenvielfalt hätte ebenfalls nicht geschadet. Ansonsten ist die Steuerung wirklich gut gelungen.
Circa 4 bis 4,5 von 5.
Spaßfaktor
Ich bin im Laufe der Demo zwar recht schnell verreckt, entweder aufgrund eines Glitches oder weil ich ohne den original SNES Controller nicht richtig klarkomme aber langweilig fand ich es nicht. Extrem unterhaltsam auch nicht, kann aber daran liegen, dass die Demo nur 3 Level beinhaltet und nach dem ersten Boss endet.
Das Gameplay scheint sich schnell zu wiederholen. Genauso wie essenzielle Designaspekte, mehr Powerups etc. müssten her um das Spielgeschehen variabler zu machen. Immer nur nach rechts gehen kann auch monoton werden…
Circa 2,5 bis 3,5 von 5
Bewertung und Fakten
Das Gameplay von Eyra, the Crow Maiden ist soweit sich aus der Demo erschließt nichts was man nicht schon woanders gesehen hätte. Das Steinzeit-Szenario wurde auf dem SNES ebenfalls mehrfach bedient, hat aber dennoch einige andere Wesenszüge.
Die Musik und der grafische Stil hingegen haben viel Positives an sich und machen das Spiel interessant für jeden SNESer der Jump and Runs genießt und was Neues sucht.
Einige Aspekte am Gameplay und Leveldesign sind offensichtlich ausbaufähig aber keine kompletten Spaß-Killer. Ich finde es zudem schade, dass trotz der schönen Farbenpracht des Spiels komplett auf mehrere Hintergrundebenen verzichtet wurde und dass sich dies noch ändern wird. Es bleibt spannend, wie sich das Spiel noch entwickeln wird. Eyra, the Crow Maiden wird wahrscheinlich kein zeitloser Klassiker werden aber es wird garantiert eine solide Spielerfahrung für alle Jump and Runner werden.
Genre: Jump and Run
Preis: $30 im Shop von Second Dimension (Vorbestellung ohne klares Releasedatum)
Schwierigkeit: Mittel
Atmosphäre / Story: circa 3,25 bis 3,75 / 5
Grafik: 2,75 bis 3,75 / 5
Spielmechanik / Gameplay: 2 bis 3,25 / 5
Musik und SFX: 3,75 bis 4,5 / 5
Steuerung: 4 bis 4,5 / 5
Spaßfaktor: 2,5 bis 3,5 / 5
Schätzung: circa 3,04 bis 3,88 / 5
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