Super Shadow of the Beast

Im Jahre 1989 erschien ein recht erfolgreiches Jump and Run für das Amiga PC System und hatte sogar noch zwei Nachfolger auf Amiga zu bieten. Das Spiel wurde für seine Grafik und sein schönes Parallax-Scrolling gefeiert und spielt in einer abgedrehten und durchaus düsteren Science-Fantasy Welt. Super Shadow of the Beast sollte die Portierung des ersten Teils werden und stammt ebenfalls von Psygnosis und war für das Jahr 1992 angepeilt, wurde jedoch nie veröffentlicht

Atmosphäre / Story

Es gibt leider keine Texte, welche die Handlung erklären würden. Auch Animationen, wie ein solides Intro fehlen. Es gibt nur den Game Over Screen und einen kurzen Text, nachdem man den Endgegner besiegt hat.

Der Protagonist gibt sich geschlagen, oder?

Da es sich bei Super Shadow of the Beast einfach um eine fast fertige Portierung des ersten Amiga Teils handelt, kann man sich die Handlung immerhin ergoogeln, denn diese scheint identisch zu sein. Kurzgefasst geht es darum, dass ein Mensch namens Aarbron von einem Fiesling in ein Monster verwandelt wurde und nun diesen Fiesling zur Strecke bringen möchte, um wieder normal zu werden.

Ähnlich wie in Blackthorne oder zum Teil auch Flashback, kann dieses Spiel eine düstere Science-Fantasy Atmosphäre kreieren, welches an einige abgedrehte Sci-Fi Szenarien der 70er Jahre erinnert. In diesen war es oft so, dass die Geschichten in unfassbar ferner Zukunft spielten, auf weit entfernten Welten, in denen die Menschen vergessen haben, woher sie stammen. Schade, dass man diese schräge Welt nicht mit mehr narrativen Elementen verstrickt hat, das hätte vieles erklären können.
2,75 / 5

Grafik

Wer das Amiga Original kennt, der wird hier schnell alles wiedererkennen, denn der Stil, die Sprites, die Hintergründe, das Scrolling der Hintergründe und Vordergrundebene sind beinahe identisch.

Hier wird ordentlich Tiefe erzeugt.

In Super Shadow of the Beast verschafft das Scrolling ein Stück mehr Tiefe, da es mehr im Vordergrund zu sehen gibt, auch wenn die Auflösung eindeutig hinter der, des Amiga Originals steht.

Die Sprites sind recht flüssig animiert, einige der Viecher sehen aber gleichzeitig ziemlich ulkig aus. Insgesamt ist der Detailgrad aber recht hoch und schafft ein mehr als passables Gesamtbild.
3,25 / 5

Spielmechanik / Gameplay

In Super Shadow of the Beast ist das Gameplay für SNES-Verhältnisse nicht sonderlich ausgereift. Direkt zu Anfang wird man vor die Entscheidung gestellt nach links oder rechts zu gehen, ohne zu wissen worum es geht, bzw. warum es eine bescheuerte Idee ist, nach rechts zu gehen.

Peng peng!

Der monströse Held kann zuschlagen und treten und springt auch ganz gut herum. Im Laufe des Spiels kann dieser einige Waffen aufsammeln, wodurch sich das Spiel ein wenig in Richtung Run and Gun entwickelt. Es geht aber trotzdem darum, bestimmte Gegenstände zu finden und durch diese voranzukommen. Problematisch daran ist nur, dass es nicht offensichtlich ist, was wofür geeignet ist, sodass man gerade anfangs ein wenig im Dunkeln tappt.

Insgesamt ist das nichts weiter als Standardprogramm, mit der Tatsache, dass die Struktur zum Teil verwirrend ist und somit nicht so gut, wie in klar strukturierten Jump and Runs. Diese Sucherei erinnert ein wenig an Michael Jordans: Chaos in the Windy City oder Dorke and Ymp.
2,25 / 5

Musik und Soundeffekte

Super Shadow of the Beast bietet ungewöhnliche Melodien, für SNES-Verhältnisse. Diese reichen von hoffnungsvoll-peppig bis hin zu abenteuerlich-düster. Die Instrumente können alles Mögliche sein, wie Panflöten oder Xylophone. Dann plötzlich eine sehr gewöhnliche Bass-Drum Kombination, ein stetiger Wechsel.

Insgesamt klingt die Musik gut aber atmosphärisch hätte ich hier etwas anderes erwartet. Zumindest klingt es tatsächlich so, wie die Klänge einer anderen Welt.

Jeder Gegner macht sein Geräusch und sowohl die Schläge, als auch alle anderen Sounds klingen in Ordnung.
3,75 / 5

Steuerung

Ich mag diese Art der Steuerung nicht besonders. Da diese träge und langsam abläuft, sobald irgendeine Animation läuft. Dadurch fühlt sich alles nach Flashback für mich an, auch wenn die Steuerung in Super Shadow of the Beast ein Stückchen dynamischer ist. An die Schläge und Tritte kann man sich nur gewöhnen, wenn man nonstop Y + B gleichzeitig drückt, dadurch macht der Protagonist einen relativ schnellen Sidekick – aber ob das so gedacht war? Denn eigentlich wäre dies der Kick im Sprung… aber man kann ihn auf diese Weise auch im Stehen ausführen.

Fast wie JCVD.

Die Shoot Em Up Passage steuert sich einwandfrei. Den Gegnern auszuweichen ist teilweise eine nicht erfüllbare Aufgabe, zum Glück kann man recht viel einstecken.
3 / 5

Spaßfaktor

Super Shadow of the Beast kann einen durchaus am Ball halten aber es ist ein wenig frustrierend, da es sehr viele Situationen gibt, in denen man nicht ordentlich ausweichen kann.

Alles will dir an den Kragen.

Das Spiel macht in dem Sinne Spaß, da es eine sehr schräge Welt bietet, mit ungewöhnlicher Kombination aus Musik und Atmosphäre. Aber spielerisch erwartet einen hier nichts Besonderes, außer man steht auf kryptische Passagen.
3 / 5

Bewertung und Fakten

Ich finde das Spiel schon empfehlenswert, für alle die Lust auf verrückte Welten haben oder generell an Jump and Runs mit etwas erwachsener Aufmachung interessiert sind.

Aber ich kann schon nachvollziehen, dass Psygnosis hier den Schwanz eingezogen hat und sich gegen ein Release entschieden hat. Ein Punkt den man dem Spiel nicht direkt entnehmen kann, ist der Vergleich mit dem Amiga Original oder der Sega Mega Drive Portierung zu entnehmen:

Die SNES-Version wurde nämlich massiv zensiert. Fast alles an Blut wurde entfernt, die Gegner wurden weniger gruselig gemacht und die Umgebung wurde umgestaltet, denn diese sah sehr viel mehr nach eklig organischem Höllenszenario aus, als nach den leeren steinigen Katakomben, welche man in diesem fast fertigen Spiel serviert bekommt.

  • Science-Fantasy Welt
  • Interessante Atmosphäre
  • Keine Handlung (da nicht fertiges Spiel)
  • Fahdes Gameplay
  • Stark zensiert

Jeder, der Zugang zur Amiga oder Sega Mega Drive Version hat, sollte lieber diese in Angriff nehmen. Wer keine Lust auf schwierige Spiele hat, mit einer Steuerung die viel Präzision erfordert, sollte das Spiel meiden.

Genre: Jump and Run / Shoot Em Up
Preis: unklar
Schwierigkeit: Sehr schwer

Atmosphäre / Story: 2,75 / 5
Grafik: 3,25 / 5
Spielmechanik / Gameplay: 2,25 / 5
Musik und SFX: 3,75 / 5
Steuerung: 3 / 5
Spaßfaktor: 3 / 5

Gesamt: 3 / 5

Submit your review
1
2
3
4
5
Submit
     
Cancel

Create your own review

SNES-Testberichte.de
Average rating:  
 0 reviews

Schreibe einen Kommentar

Your email address will not be published. Required fields are marked *.

*
*
You may use these <abbr title="HyperText Markup Language">HTML</abbr> tags and attributes: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>

sechzehn − 2 =