Top Gear
Endlich der erste Top Gear Teil. Den dritten Teil, mit dem futuristischen Titel Top Gear 3000 habe ich bereits hinter mir. Entwickelt von Gremlin Graphics und vertrieben von Kemco im Jahre 1992. Wird dieses Rennspiel ebenfalls überzeugen?
Atmosphäre / Story
In Top Gear fährt man Rennen gegen viele Gegner. Die Meisterschaften führen durch diverse Länder und Kontinente. Alle werden mehr oder weniger in ihren Besonderheiten präsentiert, ähnlich wie in Cruis’n USA für N64.
Das Gesamtbild ist somit durchaus in Ordnung aber nichts Ungewöhnliches, gerade durch mangelnde Customizingoptionen und die geringe Autoauswahl. Es gibt keine Zwischensequenzen oder ähnliches aber das Geschwindigkeitsgefühl ist verdammt gut. Hier noch eine schicke originale US-Fernsehwerbung von damals:
Nicht so schnell wie F-Zero aber schon ziemlich flott und auf eine überzogene Weise sehr 90er typisch.
3,5 / 5
Grafik
Grafisch hält sich Top Gear 1 in einem ziemlich guten Rahmen für derartige Pseudo-3D Rennspiele im Arcade Look.
Die Fahrzeuge unterscheiden sich, der häufigste Unterschied werden aber lediglich ausgetauschte Farbpaletten sein. Die Umgebung präsentiert sich immer wieder unterschiedlich, mal sind Palmen am Rand, mal Straßenlaternen. In den Hintergründen wimmelt es voller kleiner Hinweise auf die Umgebung in der man sich befindet, besonders schön zu sehen in der Germany Meisterschaft.
Es haut einen nicht unbedingt aus den Socken, die Anzahl der Frames pro Sekunde hätte auch gerne höher sein können aber für ein Super Nintendo Spiel bewegt sich hier alles im grünen Rahmen. Die Fahrzeugmodelle sind eindeutig schicker als in Top Gear 3000. Das Menü sieht minimalistisch aus.
4 / 5
Spielmechanik / Gameplay
Die Items die man in Top Gear 3000 nutzen kann, fehlen hier. Dennoch ist der Rennspaß ziemlich gut gelungen. Es ist wichtig, welches Fahrzeug man wählt, um eine Meisterschaft abzuschließen. Die Unterschiede liegen in der Beschleunigung, Höchstgeschwindigkeit, Bodenhaftung und Benzinverbrauch. Besonders auf letzteres muss man während der Rennen viel Acht geben und sich zum Tanken in einen Boxenstopp begeben, welcher viel Zeit kostet. Leider wird der Boost nicht aufgeladen.
Insgesamt gestaltet sich das Gameplay in Top Gear 1 als angenehmer Standard, dem Upgrademöglichkeiten fehlen. Die Tatsache, dass man den Spritverbrauch beachten muss, fördert den Nervenkitzel ein wenig.
3 / 5
Musik und Soundeffekte
Der von Barry Leach komponierte Soundtrack von Top Gear ist ziemlich bekannt und ich muss zugeben, dass dieser auch tatsächlich gut gelungen ist. Aber die musikalische Abwechslung ist nicht allzu hoch, denn die Tracks wiederholen sich relativ oft, da nur 6 Lieder gibt, was ziemlich wenig ist.
Auch die Soundeffekte sind etwas simpel und dumpf geraten, insgesamt untermalen sie die Stimmung jedoch gut.
4 / 5
Steuerung
Alles sehr simpel und intuitiv schnell greifbar, wenn man schon mal einen derartigen Arcade Racer nach Spielhallenvorbild gezockt hat. Einfach Gas geben, Bremsen, Boost, das war’s. Manuell schalten ist auch unproblematisch, wenn man dies unbedingt tun möchte.
5 / 5
Spaßfaktor
Die erste Meisterschaft spielt sich super, die nächsten sind auch nicht verkehrt aber wirklich hart. So hart, dass es teilweise etwas frustrierend werden kann. Das Szenario kreiert keine Rahmenhandlung aber die verschiedenen Meisterschaften lassen einen immer recht neugierig werden, wie die nächste Umgebung aussehen wird.
Top Gear ist keines dieser kurzen Rennspiele, die man in 25 min durchzocken kann. Ich würde sagen pro Meisterschaft benötigt man circa 20 min und davon gibt es 7 Stück. Aber nur wenn man nicht verkackt und das tut man häufiger. Vielleicht bin ich einfach ein schlechter Top Gear Spieler aber ich kann nur was mit dem weißen Wagen anfangen, da die Kombination aus geringem Spritverbrauch und hoher Beschleunigung mir besser erscheint als der Rest.
Das Spiel verfügt über einen 2-Spieler Modus und dies ist die wahre Art auf die man dieses Spiel zocken sollte.
3,75 / 5
Bewertung und Fakten
Verglichen mit Top Gear 3000 ist Top Gear 1 sehr linear. Man kann nicht einmal zwischen den Meisterschaften wählen, die Reihenfolge ist festgelegt. Es gibt keine Items oder Rahmenhandlung und das Spiel ist nicht gerade leicht.
- Gutes Geschwindigkeits-gefühl
- Abwechslungsreiche Strecken
- Guter Soundtrack
- Geringe Fahrzeugauswahl
- Manchmal unklar was man falsch macht
Dafür besticht der erste Teil bereits durch satten Umfang, ordentlich Speed und interessante Umgebungen, die neugierig auf mehr machen.
Die häufige Behauptung, Top Gear 1 sei besser als der dritte Teil, ist für mich nicht nachvollziehbar. Teil 1 ist anders als 3000 aber nicht unbedingt besser. Ich tippe mal, dass ist so ne Gefühlssache, dass einem besser gefällt, was man zuerst gespielt hat.
Genre: Rennspiel
Preis: circa 12 bis 20 € (für ein PAL Original auf ebay)
Schwierigkeit: Schwer
Atmosphäre / Story: 3,5 / 5
Grafik: 4 / 5
Spielmechanik / Gameplay: 3 / 5
Musik und SFX: 4 / 5
Steuerung: 5 / 5
Spaßfaktor: 3,75 / 5
Gesamt: 3,88 / 5
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