The Adventures of Dr. Franken

DTMC und MotiveTime veröffentlichten The Adventures of Dr. Franken 1993 für Super Nintendo. Dies war ein Jahr nachdem bereits ein Dr. Franken Spiel für Game Boy erschien. 1997 erschien dann noch ein zweiter Game Boy Teil aber das war es auch. Eine zu Recht eingestampfte Marke?

Atmosphäre / Story

Gerne hätte ich in Dr. Franken eine fetzige Story mit lustiger Horrorinszenierung gesehen aber leider erhält man hier gar nichts davon. Man sieht eine Weltkarte und es geht los. Toll, auch im weiteren Verlauf wird nichts wirklich klar, man läuft als Frankenstein Imitat durch allerlei Level, die sich quer verteilt über der ganzen Welt befinden. Die Tatsache, dass kein konkreter Antagonist existiert, macht die Sache noch flacher.

Liegt ausnahmsweise nicht an den Erdbeben.

Aber zumindest was das Horrorsetting angeht, bleibt das Spiel sich weitestgehend treu. Also durchaus ein Kandidat für Halloween Top 10 listen. Leider ist das Horrorsetting eher komödiantischer Natur, wie in Zombies ate my Neighbours … also nicht unbedingt förderlich für die Atmosphäre. Nach jedem Level wird man mit einem kleinen Zeitungsscherz belohnt, der nicht so richtig zieht.
2,75 / 5

Grafik

Die ganzen Sprites und Animationen sind weniger attraktiv oder sympathisch aber zumindest sind sie einigermaßen groß. Insgesamt ist alles sogar recht detailliert und abhängig vom Level kann man ziemlich vielschichtige Parallax-Hintergründe erleben, welche weit über dem Durchschnitt der meisten SNES Spiele liegen.

Das ist mal ein solider Revolver.

Sogar ganz gute Licht- bzw. Dunkelheitseffekte existieren in einigen Leveln, jedoch tröstet dies nicht über die unästhetische Gestaltung aller Charaktere hinweg und dem teilweise inkonsistenten Grafikstil verschiedener Level. Manchmal sieht das Spiel wie ein Amiga Titel aus, manchmal wie ein Comic, manchmal eher realistischer, es ist ein ziemliches hin und her.
2,75 / 5

Spielmechanik / Gameplay

Das einzig Positive an Dr. Franken ist, dass man nach dem Erledigen eines Levels, meist mehrere Wege zu anderen Leveln freischaltet und selbst wählen kann, wo man hingeht. Somit ist der Ablauf ein wenig non-linear, was ganz gut ist, da man sich so zuerst die Level vornehmen kann, mit denen man besser zurechtkommt.

Weltkarte in Dr. Franken erlaubt einem die Wahl.

So unspektakulär sich das Spiel gestaltet, so unfassbar uninteressant ist auch das Gameplay in Dr. Franken. Alles, was man tut, ist durch schlecht aufgebaute Dungeons zu laufen und in Gegner hineinzulaufen und daraufhin zu sterben. Das Leveldesign vermischt stark die Horizontale und die Vertikale, was schnell zu Verwirrung führen kann, genau wie in The Jungle Book. In jedem Level muss man 4 Puzzleteile finden (wozu auch immer) und dann zum Ausgang gehen.

Todesanimation – Achtung Doppeldeutig.

Es ist fast schon faszinierend, dass die vielen Moves des Protagonisten ihm eigentlich gar nichts bringen. Denn man läuft in Gegner rein und das war’s, viel einstecken kann man auch nicht und irgendwelche interessanten Upgrades oder Skills erhält man im weiteren Spielverlauf nicht dazu.
2,25 / 5

Musik und Soundeffekte

Zum Glück ist die Musik gut. Das Spiel strotzt vor fetzigen Beats, die stark in Richtung Techno gehen und teilweise sogar ziemlich komplex sind. Nur ist der Soundtrack mit seinen 7 Tracks alles andere als umfangreich.

Die Soundeffekte sind passabler Durchschnitt. Nichts was einem länger in Erinnerung bleiben wird.
3,12 / 5

Steuerung

Das größte Problem an Dr. Franken ist wahrscheinlich die bescheuerte Steuerung. Denn unser Frankenheini läuft zu schnell, wodurch er immer in Gegner hineinläuft. Das ist demotivierend, da der Protagonist sehr wenig Lebensenergie hat.

Obwohl Dr. Franken mehrere Moves hat, sind die meistens nutzlos, da die Ausführung zu lange dauert. Dadurch muss man das Treffen der Gegner, viel zu genau timen, was selbst mit viel Übung schwierig ist. Ebenso muss man genau wissen, welcher Angriff gegen welchen Gegnertyp eingesetzt werden muss.
2,25 / 5

Spaßfaktor

Oh ich hätte gerne Spaß gehabt mit diesem Horror Jump and Run. Aber den hatte ich nicht. Man stirbt ständig und kann nur schwer etwas dagegen tun, läuft in Gegner rein und kriegt es nicht hin die Gegner mit den Kicks ordentlich zu treffen.

Das ist kein Boss, der Drache ist nach einem Kick weg.

Zusätzlich ist das Leveldesign immer sehr chaotisch, was dieses ohnehin schon schwierige Spiel noch deutlich härter macht. Man hat nur 2 Leben. Diese sind im Handumdrehen verbraucht und leider gibt es keine Continues oder Passwörter um weiterzumachen. Das ist ziemlich bekloppt, denn all diese Level am Stück durchzuspielen, halte ich für unrealistisch.

Aus Frust versuchte ich mithilfe von Save States voranzukommen aber leider ist selbst das kaum hilfreich. Die größte Enttäuschung ist eigentlich, dass es keinerlei Bosse gibt. Nicht mal im letzten Level, man läuft durch die Exit-Tür und das war’s, eine dumme Animation und es folgt der Abspann.
1,75 / 5

Bewertung und Fakten

Es hätte so gut werden können. Ein Frankenstein Jump and Run? Aber stattdessen haben wir eines dieser „sammle alle Gegenstände im Level ein, um ins nächste Level zu kommen“-Games erhalten… und so spielt es sich auch. Es erinnert mich ziemlich an Die Schlümpfe reisen um die Welt.

Dr. Franken läuft zu schnell, die Gegner hüpfen schnell ins Bild rein und schon ist man tot.
  • Gute und fetzige Musik
  • Level freischalten und frei wählen
  • Steuerung
  • Schwierigskeitsgrad
  • Am Stück durchzocken

Vielleicht kann man das Spiel per Romhack erträglicher gestalten, die Laufgeschwindigkeit anpassen und den Protagonisten ein Stück weiter hinten gehen lassen, damit man besser erkennen kann, wo man hinläuft. Die Angriffe müssten auch schneller ausgeführt werden. Ansonsten kann ich Dr. Franken allerhöchstens aufgrund der Musik empfehlen.

Genre: Jump and Run / Horror
Preis: 25€ bis 40€ bei ebay
Schwierigkeit: Sehr schwer bis extrem schwer

Atmosphäre / Story: 2,75 / 5
Grafik: 2,75 / 5
Spielmechanik / Gameplay: 2,25 / 5
Musik und SFX: 3,12 / 5
Steuerung: 2,25 / 5
Spaßfaktor: 1,75 / 5

Gesamt: 2,48 / 5

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