Atmosfear

Mal ausnahmsweise kein Spiel zu einem Film oder einer Serie, sondern ein Spiel zu einem Brettspiel, welches ebenfalls Atmosfear heißt. Es handelt sich um ein Horror Jump and Run und wurde von Beam Software PTY LTD entwickelt, habe ich nie von gehört. Dieser nicht veröffentlichte, fast fertig gestellte Prototyp enthält das Jahr 1994 und wäre wahrscheinlich auch in dem Jahr herausgekommen. Der Prototyp schwirrt erst seit 2019 im Netz herum, ist also wirklich eine Neuentdeckung eines alten Spiels.

Ich habe diverse Ex-Mitarbeiter der Firma kontaktiert und um ein kleines Interview gebeten, um die Hintergründe aufzuklären, mal sehen was daraus wird…

Atmosphäre / Story

Aufgrund des Horrorszenarios, schafft Atmosfear es durchaus eine dichte Stimmung zu vermitteln. Diese ist sogar ein gutes Stück düsterer als in Super Castlevania.

Die Handlung wird nicht wirklich erklärt und dafür im Grunde auch der einzige Abzug. Man spielt einen Jungen der sich plötzlich auf einem Friedhof befindet, welcher an diversen thematisch orientierten Orten grenzt, die man durchstreifen muss, um irgendwie das Spiel des fiesen Ansagers mitzuspielen und zu siegen.

Jener fiese Ansager, der plötzlich mal ins Bild ploppt, grenzt durchaus an Jumpscares, die guten Voice Samples untermalen das.
4,25 / 5

Grafik

Gerade stimmungstechnisch hat man auf grafische Details geachtet, wie Lichtquellen, neblige Gebiete, Dunkelheit etc. was dem Spiel extrem zugutekommt und in diesem Umfang wahrscheinlich einmalig ist, für ein SNES Jump and Run.

Obwohl es keine Monstern sind, sind diese Gewölbebewohner ziemlich garstig.

Atmosfear macht grafisch somit einiges richtig. Die Sprites sind detailliert und bewegen sich flüssig, nur laufen diese Bewegungen so schäbig lahm ab, wie in all diesen cinematischen Jump and Runs für SNES, also wie in Stargate oder Judge Dredd.
4 / 5

Spielmechanik / Gameplay

Man darf frei zwischen den Leveln wählen. Jedes Level in Atmosfear hat seine Eigenarten, welche es irgendwie besonders machen. Das Karneval-Level hat ständig Ballonpassagen, durch die man schweben muss und in der Pyramide müssen ständig Steinblöcke an die richtige Stelle geschoben werden usw.

Oh ja die Ballons…

Die Tatsache, dass man sich in jedem Level an die Eigenarten gewöhnen muss, macht das Spiel noch schwieriger als es ohnehin bereits ist. Schafft aber auch einiges an Abwechslung.

Eigentlich egal was man wählt. Alles sehr schwer.

Einer der Faktoren in Atmosfear, die richtig anstrengend sind in jedem Level, ist die beschissen kurze Reichweite des Standardangriffs und die ablaufende Zeitanzeige. Läuft diese aus, so muss man das Level komplett neu anfangen, 1 Leben zu verlieren bewirkt nämlich keinen Reset des Timers und das ist echt ein Grauen.
1,75 / 5

Musik und Soundeffekte

Auch musikalisch hat man in Atmosfear fast alles richtig gemacht. Die Musik ist nicht extrem melodisch oder komplex, untermalt aber total gut das spielerische Geschehen.

Was deutlich besser ist, als die Musik, das sind die Soundeffekte. Ein schmetternder Donner, gruselige Sounds, ziemlich klare Voicesamples, fieses Herumgestöhne von Untoten, das volle Klische-Paket wird gut ausgeführt.
4 / 5

Steuerung

Insgesamt ist die Steuerung frustrierend und entpuppt sich als größter Feind des Spielers. Die Reichweite des Standardangriffs ist zu kurz, dann streckt der Junge auch noch so weit seinen Arm aus, dass man deswegen nicht trifft, da die Gegner quasi schon im Arm stecken.

Starker Junge…

Alle Animationen sind künstlich filmisch gemacht, wie in Stargate oder Judge Dredd. Dadurch bewegt sich der Held von Atmosfear auch viel zu langsam bzw. verzögert. Die Ausweichrolle erfüllt selten einen Zweck und man wird am Ende doch irgendwie getroffen. Die Steuerung erinnert scheußlich stelzenhafte Steuerung von Dream TV.
2 / 5

Spaßfaktor

So gut das Spiel auch inszeniert sein mag, so unfair ist es teilweise auch. Es gibt zu viele Stellen, bei denen man einfach in den Controller beißen kann.

Selten einen lilanen Türsteher gesehen.

Nicht genug, dass die Gegner mit zu hoher Geschwindigkeit ins Bild latschen können, dann hat man noch diesen trägen Angriff mit kurzer Reichweite. Ständig gibt es Situationen, bei denen man weit zurückgeworfen wird oder einem das Zeitlimit das Level ruiniert, denn selbst wenn man stirbt, wird der Timer nicht ordentlich zurückgesetzt, dadurch muss man das Level einfach beenden und nochmal starten. Das ist schlecht durchdacht.
1,75 / 5

Bewertung und Fakten

Es ist nachvollziehbar dass dieses Spiel in diesem Zustand nicht veröffentlicht wurde. Denn es ist zu frustrierend, auch wenn es ganz schick aussieht und ganz guten Sound bietet.

Viel atmosphärisches Potenzial.
  • Gute Atmosphäre
  • Gute Grafik
  • Steuerung
  • Schäbiger Standardangriff
  • Zeitlimit

Um Atmosfear wirklich spielbar zu machen, hätte man den elenden Timer entfernen und einige Animationen und Bewegungsabläufe überarbeiten müssen, damit diese dynamischer und nützlicher werden.

Genre: Jump and Run
Preis: unklar
Schwierigkeit: Schwer

Atmosphäre / Story: 4,25 / 5
Grafik: 4 / 5
Spielmechanik / Gameplay: 1,75 / 5
Musik und SFX: 4 / 5
Steuerung: 2 / 5
Spaßfaktor: 1,75 / 5

Gesamt: 2,96 / 5

Submit your review
1
2
3
4
5
Submit
     
Cancel

Create your own review

SNES-Testberichte.de
Average rating:  
 0 reviews
Previous Article
Next Article

Schreibe einen Kommentar

Your email address will not be published. Required fields are marked *.

*
*
You may use these <abbr title="HyperText Markup Language">HTML</abbr> tags and attributes: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>

16 − acht =