X-Men: Mutant Apocalypse

Ein X-Men basiertes Spiel, welches von Capcom entwickelt und gepublished wurde – ein Erfolgsrezept? Oder eine Lizenzgurke? X-Men: Mutant Apocalypse erschien 1994 in den USA und 1995 in Japan und Europa. Ein zeitlich gut gesetztes Addendum zur damals laufenden Cartoonserie X-Men: The Animated Series, welche bis heute für mich eine der besten Marvel Serien darstellt.

Atmosphäre / Story

Der böse Apocalypse ist mal wieder da und hält Mutanten auf der Insel Genosha fest. Professor X schickt die X-Men los, damit diese an verschiedenen Orten der Insel gleichzeitig den Gefangenen die Flucht ermöglichen können.

X-Men: Mutant Apocalpyse liefert ein solides Intro. Die Texte bleiben kurz und knackig aber nach jedem Level erfährt man ein wenig mehr. Atmosphärisch wirkt es hier und da etwas generisch, kann aber durchaus etwas Comic Stimmung einfangen.

Glücklicherweise werden ordentlich die Charaktere des X-Men Franchise beansprucht, obwohl es für meinen Geschmack noch mehr hätten sein können. Aber so eine Katastrophe, wie in Die Schlümpfe reisen um die Welt, ist es nicht.
4,25 / 5

Grafik

Glücklicherweise fällt in diesem Spiel die Grafik deutlich besser aus, als in Spider-Man and the X-Men in Arcade’s Revenge. Hier hat Capcom schöne Charaktergrafiken geliefert, wie man es von diesem Entwicklerstudio gewohnt ist. Die Umgebungsgrafiken sind ebenfalls gelungen.

Beast verprügelt die Brood Aliens im dichten Nebel dieser Höhle.

Was die Hintergründe angeht, wäre bestimmt mehr möglich gewesen, einige Umgebungen wirken ein wenig generisch. Doch es ist schön, dass die vordere Ebene so oft bedacht wurde. Der Ablauf des Spiels ist nicht sonderlich schnell, doch dadurch ist die Performance hervorragend.
4,25 / 5

Spielmechanik / Gameplay

Was wäre ein X-Men Videospiel, ohne die Möglichkeit zwischen mehreren Mutanten wählen zu können? Ein schlechter Scherz! Aber wir haben es mit Capcom zu tun und die haben das grundsätzliche Gameplay gut umgesetzt, indem gleich 5 X-Men spielbar sind. Diese unterscheiden sich auch in ihren Moves und Fähigkeiten, sodass in einigen Leveln unterschiedliche Herangehensweisen ermöglicht werden.

Nur Wolverine kann klettern.
  • Psylocke
    • Nahkampfangriff
    • Kick weit nach oben
  • Gambit
    • Stabangriffe mit guter Reichweite
    • Horizontaler Fernkampfangriff
    • Vertikaler Fernkampfangriff
  • Cyclops
    • Nahkampfangriff
    • Laserstrahl im Stehen, in der Hocke und im Sprung möglich
    • Tritt der Gegner umhaut
  • Wolverine
    • Nahkampfangriffe
    • Kann an Wänden hochklettern
  • Beast
    • Kann kopfüber an der Decke gehen
    • Nahkampfangriffe
Kleiner Perspektivenwechsel.

Aufgrund der teilweise kleinen Level und der weniger komplexen Levelstruktur, können diese unterschiedlichen Fähigkeiten leider nicht optimal ausgenutzt werden. Die relativ offensichtliche Vermutung, dass man abhängig von der Charakterwahl Geheimräume erreichen kann, wird leider nicht bestätigt.

Dennoch erhält man hier einen guten Batzen an Abwechslung, die tatsächlich stellenweise positiv überraschen kann. Bosskämpfe müssen sehr strategisch angegangen werden.
3,75 / 5

Musik und Soundeffekte

Musikalisch liefert Capcom in X-Men: Mutant Apocalypse überdurchschnittliche Action-Musik, die man schwierig konkretisieren kann, es klingt ein wenig nach Final Fight aber auch nach Sci-Fi Musik.

Roboter sind hier anscheinend kein Problem für Psylocke.

Capcom Soundeffekte sind wunderbar und erinnern mich zum Teil an Slammasters. Ein gutes auditives Gesamtbild.
3,91 / 5

Steuerung

Obwohl die X-Men ziemlich agile Charaktere sind, schreiten sie in X-Men: Mutant Apocalypse eher gemächlich voran. Dies ist ein Aspekt ist, der einem erstmal nicht so intuitiv erscheint. Die Ausführung der Moves dauert auch etwas länger, was einigen davon ein sehr gutes Timing abverlangt.

Gegner aus dem Bildschirm gefetzt.

Ansonsten ist nicht alles ganz so intuitiv, obwohl sich die meisten Tastenkombinationen für Moves wiederholen über die Charaktere hinweg. Dennoch würde ich empfehlen die Kombos nachzuschauen, denn um ordentlich voranzukommen, ist es dringend notwendig, diese in den richtigen Momenten zu benutzen, denn eine fehlerhafte Ausführung kann schnell ein Game Over bedeuten.
3,75 / 5

Spaßfaktor

X-Men: Mutant Apocalypse macht absolut Laune, denn das Spiel ist herausfordernd, die Charaktere spielen sich ziemlich unterschiedlich und jedes Level ist völlig anders. Mal muss viel gehüpft werden, manchmal bekämpft man viele Handlanger und gegen Ende wird man vor ziemlich viele Bosskämpfe gestellt.

Nicht Donald Tusk aber genauso ein Handlanger.

Das Spiel bleibt in dem Sinne fair, dass es einem trotz höherem Schwierigkeitsgrad häufiger mal Passwörter mitgibt, damit man das Game nicht am Stück durchzocken muss. Lediglich die Anfangssektion, ist etwas langwieriger, da man gleich 5 Level hintereinander schaffen muss, um das erste Passwort zu erhalten. Doch hat man die Moves gemeistert und Vorzüge der Charaktere erkannt, stellt das kein Problem dar.

Spielerisch und was die Eigenschaften der X-Men angeht, hätte man bestimmt mehr herausholen können aber gerade für alte X-Men Fans, ist der Spaßfaktor stimmig.
3,75 / 5

Bewertung und Fakten

Capcom hat mit X-Men: Mutant Apocalypse zwar kein Meisterwerk geliefert aber ein gutes Spiel, mit viel Abwechslung bleibt es trotzdem. Die Mischung aus Jump and Run und Beat Em Up hat schon in Batman Returns mäßig gezündet, da der Fokus weder so richtig auf dem einen, noch auf dem anderen liegt und somit beide Aspekte nicht ganz ausgereift wirken, was in diesem Spiel leider genauso ist.

Juggernaut darf in keinem X-Men Spiel fehlen.
  • Mehrere X-Men spielbar
  • Gute Inszenierung
  • Comic treue Grafiken
  • Bisschen steife Steuerung
  • Teils unausgewogener Schwierigkeitsgrad

Das Spiel bietet aber so viel Abwechslung und eine gute Inszenierung, dass man durchaus weitermachen will, auch ohne X-Men Fan zu sein. Die Möglichkeit in einigen Leveln Charaktere frei zu wählen gibt X-Men: Mutant Apocalypse auch nach Jahren einen guten Wiederspielwert. Der einzige Wunsch den ich noch gehabt hätte wären 1-2 freispielbare Charaktere, die zu einem erneuten Durchspielen motiviert hätten.

Genre: Jump and Run / Beat Em Up
Preis: circa 30 € bis 60 € für ein PAL-Modul bei ebay
Für ein japanisches Exemplar circa 35€ bis 50€ bei ebay (ohne Zoll)
Schwierigkeit: Mittel bis sehr schwer

Atmosphäre / Story: 4,25 / 5
Grafik: 4,25 / 5
Spielmechanik / Gameplay: 3,75 / 5
Musik und SFX: 3,91 / 5
Steuerung: 3,75 / 5
Spaßfaktor: 3,75 / 5

Gesamt: 3,94 / 5

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